Erklärung zum Welttag der Pressefreiheit, 3. Mai 2021

UN-Generalsekretär António Guterres: Die globalen Herausforderungen, mit denen wir während der COVID-19-Pandemie konfrontiert waren, unterstreichen die entscheidende Rolle zuverlässiger, verifizierter und allgemein zugänglicher Informationen bei der Rettung von Leben und dem Aufbau starker, widerstandsfähiger Gesellschaften.

Während der Pandemie und in anderen Krisen, einschließlich des Klimanotstands, helfen uns Journalisten und Medienmitarbeiter, uns in einer sich schnell verändernden und oft überwältigenden Informationslandschaft zurechtzufinden und gleichzeitig gefährliche Ungenauigkeiten und Unwahrheiten zu bekämpfen.

In zu vielen Ländern gehen sie große persönliche Risiken ein, darunter neue Einschränkungen, Zensur, Missbrauch, Belästigung, Inhaftierung und sogar Tod, nur weil sie ihre Arbeit machen. Die Situation verschlimmert sich weiter.

Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie haben viele Medienunternehmen hart getroffen und bedrohen ihr Überleben.

Nachdem die Budgets knapper werden, wird auch der Zugang zu zuverlässigen Informationen immer schwieriger. Gerüchte, Unwahrheiten und extreme oder spaltende Meinungen drängen sich auf, um die Lücke zu füllen.

Ich fordere alle Regierungen auf, alles in ihrer Macht stehende zu tun, um freie, unabhängige und vielfältige Medien zu unterstützen.

Freier und unabhängiger Journalismus ist unser größter Verbündeter im Kampf gegen Fehlinformationen und Desinformation.

Der Aktionsplan der Vereinten Nationen zur Sicherheit von Journalisten zielt darauf ab, ein sicheres Umfeld für Medienmitarbeiter auf der ganzen Welt zu schaffen – denn Information ist ein öffentliches Gut.

Heute begehen wir den 30. Jahrestag der Windhoek-Erklärung für die Entwicklung einer freien, unabhängigen und pluralistischen afrikanischen Presse. Trotz dramatischer Veränderungen in den Medien in den letzten drei Jahrzehnten ist die dringende Forderung der Erklärung nach Pressefreiheit und freiem Zugang zu Informationen so aktuell wie eh und je.

Lassen Sie uns über diese Botschaft nachdenken und unsere Bemühungen zum Schutz der Medienfreiheit erneuern – damit Informationen ein lebensrettendes öffentliches Gut für alle bleiben.