Die Vereinten Nationen rufen die Weltgemeinschaft auf, 29 Milliarden US-Dollar im Jahr 2020 in die Menschheit zu investieren

• Im Jahr 2020 werden weltweit 168 Millionen Menschen humanitäre Hilfe und Schutz benötigen.

• Lang anhaltende Konflikte, extreme Wetterereignisse und bröckelnde Volkswirtschaften haben Millionen Menschen an den Rand des Überlebens gedrängt.

• Humanitäre Organisationen stellen heute ihre Reaktions- und Kostenpläne vor

Bonn, 4. Dezember 2019 – Die Vereinten Nationen präsentieren heute in Zusammenarbeit mit hunderten nichtstaatlichen humanitären Organisationen eine globale Übersicht ihrer Plänefür die Unterstützung von 109 Millionen am stärksten gefährdeten und in humanitäre Krisen verwickelte Menschen. Der sogenannte „Global Humanitarian Overview“ (GHO) 2020 wird zeitgleich an fünf Standorten vorgestellt: Genf, Berlin, Brüssel, London und Washington DC.

Jeder 45. Mensch auf der Erde benötigt Nahrung, Unterkunft, Gesundheitsversorgung, Notfalltraining, Schutz oder andere grundlegende Hilfe. Die globale humanitäre Gemeinschaft ist bereit zu helfen und setzt auf die anhaltende Großzügigkeit der internationalen Gemeinschaft, um mehr Leben zu retten und menschliches Leid in 53 von Krisen geplagten Ländern von Afghanistan bis Sambia zu lindern.

„Die Vereinten Nationen und ihre Partner leisten täglich lebensrettende Hilfe für Millionen von Menschen weltweit“, sagte Generalsekretär António Guterres in einer Nachricht an die Spender. „Ich fordere Sie dringend auf, uns bei der Bewältigung der bevorstehenden humanitären Herausforderungen im Jahr 2020 zu helfen.“

Vergleiche zeigen, dass die Zahl der bedürftigen Menschen weltweit im vergangenen Jahr um rund 22 Millionen gestiegen ist. Die Hauptursachen für die Not sind langwierige und gewalttätige Konflikte, extreme Wetterereignisse im Zusammenhang mit dem Klimawandel und schwache Volkswirtschaften. Die Pläne des GHO 2020 zielen darauf ab, 109 Millionen schutzbedürftigen Menschen Hilfe und Schutz zu bieten. Der Gesamtbedarf beläuft sich auf fast 29 Milliarden US-Dollar.

„Die grausame Wahrheit ist, dass 2020 für Millionen von Menschen problematisch sein wird. Die gute Nachricht ist, dass die humanitäre Hilfe für die am stärksten gefährdeten Bevölkerungsgruppen, darunter Frauen, Kinder und Menschen mit Behinderungen, immer besser und schneller wird“, sagte der Koordinator für Soforthilfe, Mark Lowcock, während der Veröffentlichung des GHO 2020 in Genf.

„In humanitären Krisen staune ich immer noch über die Entschlossenheit der Menschen, ihr Leben wieder aufzubauen und über ihre Hoffnung auf eine bessere Zukunft.

Heute haben wir einen Plan aufgestellt, um denjenigen zu helfen, die es am dringendsten benötigen. Aber es wird nur funktionieren, wenn alle auch weiterhin ihren Teil beitragen. Klimawandel, Konflikte und wirtschaftliche Instabilität zerstören Millionen von Menschenleben. Gemeinsam müssen wir aufstehen, uns Fakten stellen und zurückschlagen“.

Internationale Geber haben Jahr für Jahr steigende Geldbeträge für die ressortübergreifenden Ansprüche bereitgestellt, aber der Bedarf übersteigt weiterhin die Finanzierung.

2019 benötigten mehr Menschen als zuvor prognostiziert humanitäre Hilfe, hauptsächlich wegen Konflikten und Naturkatastrophen. Geber stellten zwischen Januar und November 2019 großzügigerweise einen Rekordbetrag von 16 Milliarden US-Dollar für organisationsübergreifende Spendenaufrufe zur Verfügung. In 22 Ländern, für die Daten verfügbar sind, erreichten Hilfsgruppen 64 Prozent der Menschen, die im Rahmen von humanitären Reaktionsplänen Hilfe erhalten sollten.

Der GHO 2020 ist online verfügbar.

Das Videopaket zur Pressekonferenz kann heruntergeladen werden.

Hinweise für Medien und Presse1. Der Global Humanitarian Overview 2020 basiert auf humanitären Nothilfeplänen für Afghanistan, Burkina Faso, Burundi, Kamerun, Zentralafrikanische Republik, Tschad, Demokratische Republik Kongo, Äthiopien, Haiti, Irak, Libyen, Mali, Myanmar, Niger, Nigeria besetzten palästinensischen Gebiete, Somalia, Südsudan, Sudan, Syrien, Ukraine, Venezuela und Jemen.

2. Weitere organisationsübergreifende Pläne für Bangladesch, die DVR Korea und Venezuela/Regional sind inbegriffen.

3. Der GHO umfasst auch regionale Flüchtlingshilfspläne für Burundi, die Demokratische Republik Kongo, Nigeria, den Südsudan und Syrien.

Medienkontakte: In Genf: Jens Laerke, Mob: + 41-79-472-9750, [email protected]

In New York / London am 4. Dezember: Zoe Paxton, Mob: + 1-917-297-1542, zoe. [email protected]