COVID-19: Trotz Herausforderungen setzt UN wichtige Arbeit für Frieden und Sicherheit fort

Die Militärchefs von drei UN-Missionen in Afrika und im Nahen Osten haben mit uns geteilt, wie sie die Friedenstruppen vor COVID-19 schützen und gleichzeitig ihre Mandate in einem sich rasch verändernden Umfeld erfüllen.

Die Force Commander der „Blauhelm-Truppen“ in Mali, im Südsudan und auf dem Golan, zwischen Israel und Syrien, informierten den UN-Sicherheitsrat während eines virtuellen Treffens am Donnerstag.

Laut dem Leiter der UN-Abteilung für Friedenseinsätze, Jean-Pierre Lacroix, hätten die hochrangigen Beamten geeignete Maßnahmen ergriffen und sich, wo nötig, unter Berücksichtigung ihres jeweiligen operativen Kontexts und ihrer Bedürfnisse vor Ort angepasst.

„Sie alle haben dies mit dem gleichen Engagement getan, um die Ausbreitung von COVID-19 zu verhindern und ihre lebenswichtige Arbeit für Frieden und Sicherheit fortzusetzen: von der Unterstützung politischer Prozesse bis zur Einhaltung eines Waffenstillstands, vom Schutz der Zivilbevölkerung bis zur Unterstützung des Aufbaus von Kapazitäten und nationalen Behörden“, sagte er.

Kein Zurückweichen in Mali

Die Multidimensionale Integrierte Stabilisierungsmission der UN in Mali, bekannt unter dem französischen Akronym MINUSMA, hat sich mit der Regierung abgestimmt, um die Konformität mit den COVID-19-Bestimmungen zu gewährleisten.

Force Commander Dennis Gyllensporre berichtete, dass zu den bisher unternommenen Schritten die Durchsetzung einer strengen Quarantänepolitik, die Priorisierung von Luftoperationen und die Einschränkung der Interaktion mit der Öffentlichkeit gehören.

„Ungeachtet dieser Maßnahmen habe ich klargestellt, dass dies nicht der Zeitpunkt ist, an dem die Truppe einen Schritt zurücktreten sollte“, so Gyllensporre.

Während sich MINUSMA auf Kernaufgaben wie die Umsetzung eines Friedensabkommens von 2015 und den Schutz der Zivilbevölkerung konzentriert, wird sie derzeit flexibler und entsendet z.B. Infanterieeinheiten für jeweils einen Monat in Schlüsselgebiete.

Schutz der Zivilbevölkerung im Südsudan

Der Militärkontingente der UN-Mission im Südsudan (UNMISS) geht es nach Angaben ihres Force Commanders gut, trotz eines jüngsten Anstiegs der interkommunalen Gewalt, zeitgleich mit der Pandemie.

Generalleutnant Shailesh Tinaikar berichtete, dass UNMISS als Reaktion auf die Pandemie die Verfahren geändert hat, um die Friedenstruppen in Gebieten, in denen ihre Anwesenheit erforderlich ist, wie z.B. in Lagern mit Tausenden von Binnenvertriebenen, so gut wie möglich vor der Krankheit zu schützen.

Der Force Commander erläuterte weitere Elemente des UNMISS-Mandats, wie den „hub and spoke“-Ansatz für den Zivilschutz. Im Rahmen dieses Ansatzes werden Friedenstruppen für jeweils bis zu drei Monate in Konfliktgebiete entsandt. Sie richten vorübergehend „Hubs“ ein, von denen aus sie Patrouillen in entlegene Gebiete unternehmen, oder „Spokes“, um Vertrauen aufzubauen, Gewalt zu verhindern und Vertriebene zur Rückkehr in ihre Heimat zu ermutigen.

Anhaltendes Engagement auf dem Golan

Obwohl die Pandemie eine „bedeutende Herausforderung“ gewesen sei, habe sie die Mandatserteilung im Golan-Grenzgebiet nicht beeinträchtigt, sagte der Acting Force Commander der dortigen UN-Operation UNDOF vor dem UN-Sicherheitsrat.

„In Syrien wurden die Ausgangssperre und die Reisebeschränkungen aufgehoben, was es uns erlaubt hat, die nächtlichen Patrouillen wieder aufzunehmen“, sagte sie, während sie gleichzeitig ihrer Hoffnung Ausdruck verlieh, dass Inspektionen auf dem israelisch besetzten Golan bald wieder aufgenommen werden.

In der Zwischenzeit bleibt der Grenzübergang Qunaytirah geschlossen, obwohl beide Seiten die Durchreise von Fachpersonal und medizinischer Ausrüstung erlaubt haben.

Trotz der Einschränkungen durch COVID-19 wird das Engagement mit den Seiten fortgesetzt. Brigadegeneral O’Brien unterstrich jedoch die Schwierigkeiten, in einem, wie sie es nannte, „komplexen und sensiblen Umfeld“ zu operieren, und verwief auf Angriffe in den UNDOF-Einsatzgebieten.