Der Präsident der Ukraine fordert den Sicherheitsrat auf, für den Frieden zu handeln oder sich selbst „aufzulösen“.

Ukraine Präsident Selensky

In einer leidenschaftlichen Ansprache an den Sicherheitsrat beschrieb der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Dienstag in krassem Detail, was er als das absichtliche Abschlachten von Zivilisten in Bucha durch russische Streitkräfte bezeichnete. Seine Beschreibung erinnerte an die Zerstörung während des Zweiten Weltkriegs.

„Wir haben es mit einem Staat zu tun, der das Veto des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen in das Recht auf Tod umwandelt“, warnte Präsident Selensky. Wenn es so weitergeht, werden sich die Länder nicht auf internationales Recht oder globale Institutionen verlassen, um ihre Sicherheit zu gewährleisten, sondern auf die Macht ihrer eigenen Waffen.

Er erzählte, dass er selber gerade aus Bucha zurückgekehrt war, dem kürzlich befreiten Vorort von Kiew, der bekannt geworden ist, seitdem am Wochenende Bilder von Massentoten dort auftauchten. Selensky sagte, dass russische Streitkräfte jeden gesucht und absichtlich getötet haben, der der Ukraine gedient habe.

Er spreche heute vor dem Rat, sagte er, zu Ehren der Verstorbenen: derjenigen, die in den Kopf geschossen wurden, nachdem sie gefoltert, in Brunnen geworfen, von Panzern zerquetscht worden waren, während sie in ihren Autos saßen, und derjenigen, denen Gliedmaße abgeschnitten und Zungen herausgerissen wurden wenn die Aggressoren „nicht hörten, was sie hören wollten“.

Selensky betonte, dass es Zeit für Reformen sei. Er forderte den Rat auf, entweder die Russische Föderation zu entfernen, damit der Mitgliedsstaat des Rates Entscheidungen über ihre eigene Aggression nicht länger blockieren kann, oder sich einfach „ganz aufzulösen“, wenn er nicht agieren kann.

„Die Ukraine braucht Frieden. Europa braucht Frieden. Die Welt braucht Frieden“, fügte er hinzu.