Zukunftsgipfel

Was ist der Zukunftsgipfel?

Der Zukunftsgipfel ist eine hochrangige Veranstaltung, bei der die Staats- und Regierungschefs der Welt am UN-Hauptsitz in New York zusammenkommen, um einen neuen internationalen Konsens darüber zu erzielen, wie wir eine bessere Gegenwart schaffen und die Zukunft sichern können. „Multilaterale Lösungen für ein besseres Morgen“ – so lautet das Motto des UN-Zukunftsgipfels (Summit of the Future), der während der 79. Generalversammlung am 22. und 23. September 2024 in New York stattfinden wird. Ziel des Zukunftsgipfels ist die Verabschiedung eines Zukunftspakts (Pact for the future). Der Pakt soll drängende internationale Fragen aufgreifen, die Umsetzung der Agenda 2030 beschleunigen sowie Reformen verschiedener Teile des UN-Systems voranbringen. Dieses Format bietet die Gelegenheit, das geschwundene Vertrauen wiederherzustellen und zu zeigen, dass die internationale Zusammenarbeit sowohl die aktuellen Herausforderungen als auch diejenigen, die in den letzten Jahren entstanden sind oder noch bevorstehen, wirksam angehen kann.

Das "Was", oder die Grundlagen dieses Formats haben die UN-Mitgliedsstaaten bereits in Form vieler bestehender Vereinbarungen und Verpflichtungen entwickelt – angefangen bei der UN-Charta über die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, die Agenda 2030, das Pariser Abkommen, die Aktionsagenda von Addis Abeba und viele andere. Der Zukunftsgipfel wird sich vor allem mit dem "Wie" befassen. Wie können wir besser zusammenarbeiten, um die oben genannten Bestrebungen und Ziele zu verwirklichen? Wie können wir den Bedürfnissen der Gegenwart besser gerecht werden und uns gleichzeitig auf die Herausforderungen der Zukunft vorbereiten?

Grundlagen und Ursprung des Zukunftsgipfels

Der Vorschlag für einen Zukunftsgipfel geht auf den Bericht "Unsere gemeinsame Agenda" zurück. Mit diesem Bericht reagierte der UN-Generalsekretär auf einen Aufruf der Mitgliedstaaten, Ideen zu entwickeln, wie man besser auf aktuelle und zukünftige Herausforderungen reagieren kann.

  • Die kommenden Generationen: Wie kann die internationale Staatengemeinschaft nicht nur die Interessen gegenwärtiger, sondern auch zukünftiger Generationen sicherstellen?
  • Notfallplattform: Wie können die Vereinten Nationen strukturierter und koordinierter auf globale signifikante Schocks und Krisen reagieren?
  • Jugendbeteiligung: Wie können junge Menschen besser in globale Entscheidungsprozesse eingebunden werden?
  • Über das Bruttoinlandsprodukt hinaus: Wie können Metriken zur Grundlage politischer Entscheidungen besser an die komplexen Bedürfnisse der Menschen und des Planeten angepasst werden?
  • Globaler Digitalpakt: Wie kann man den digitalen Raum positiv für die Menschheit gestalten, sodass Menschenrechte gewahrt und Entwicklungsziele erreicht werden?
  • Internationale Finanzarchitektur: Wie kann das internationale finanzielle System fairer gestaltet werden?
  • Weltraum: Wie kann der Weltraum zum gemeinsamen Vorteil genutzt und Risiken vermindert werden?
  • Informationsintegrität: Wie kann die Integrität öffentlich zugänglicher Informationen im digitalen Bereich gewährt werden?
  • Auf dem Weg zu einer neuen Agenda für den Frieden: Wie kann das kollektive Sicherheitssystem angepasst werden, um Frieden jetzt und in Zukunft zu wahren oder wiederherzustellen?
  • Bildungstransformation: Wie kann Bildung universell sichergestellt werden und transformativ wirken?
  • UN 2.0: Wie können sich die Vereinten Nationen intern reformieren, um bessere Wirkung in der Welt zu erzielen?

Der Bericht über die Gemeinsame Agenda forderte eine Erneuerung des Vertrauens und der Solidarität auf allen Ebenen – zwischen Völkern, Staaten und Generationen. Er plädiert dafür, unsere politischen, wirtschaftlichen und sozialen Systeme grundlegend zu überdenken, damit sie gerechtere und wirksamere Leistungen für alle erbringen. Empfohlen wird auch, das multilaterale System entsprechend zu erneuern, wobei der Zukunftsgipfel ein entscheidender Zeitpunkt sein soll, um sich auf die wichtigsten notwendigen Verbesserungen zu einigen. Die Mitgliedstaaten haben sich darauf verständigt, den Gipfel im September 2024 abzuhalten. Sie einigten sich auch darauf, dass der Gipfel ein Ergebnis haben soll - einen Pakt für die Zukunft. Sie haben auch den übergreifenden Zweck des Gipfels und des Pakts formuliert:

  • die UN-Charta zu bekräftigen,
  • den Multilateralismus wiederzubeleben,
  • die Umsetzung bestehender Verpflichtungen zu fördern,
  • sich auf Lösungen für neue Herausforderungen zu einigen und
  • das Vertrauen wiederherzustellen.

Grundlagen für den Zukunftspakt

Deutschland und Namibia, die das Gipfeltreffen gemeinsam moderieren, haben die Diskussionsgrundlage (‚Zero Draft‘) für den Zukunftspakt veröffentlicht. Der Entwurf soll als Ausgangspunkt für die zwischenstaatlichen Beratungen in diesem Jahr dienen, mit dem Ziel, einen ehrgeizigen, prägnanten und handlungsorientierten Pakt für die Zukunft gemäß der Resolution 76/307 der Generalversammlung zu verabschieden. Finden Sie die Briefe der Moderatoren Deutschland und Namibia an die Mitgliedsstaaten, andere Beteiligte und die Zivilgesellschaft hier:

Die Inhalte und Ziele des Zukunftsgipfels (Summit of the Future)

Der Zukunftsgipfel ist eine Gelegenheit für die Staats- und Regierungschefs der Welt, zusammenzukommen, um unsere dringendsten Herausforderungen anzugehen und das Engagement für Multilateralismus und internationale Zusammenarbeit zu erneuern. Ein hochrangiges Ministertreffen während der diesjährigen Generalversammlung der Vereinten Nationen hat unterstrichen, dass viel auf dem Spiel steht und dem Weg in die Zukunft zusätzlichen politischen Schwung verliehen.

Der Generalsekretär hat eine Reihe ehrgeiziger Vorschläge auf den Tisch gelegt, die darauf abzielen, die globale Ungleichheit zu bekämpfen, die Ziele für nachhaltige Entwicklung zu erreichen, das System der Vereinten Nationen zu stärken, die globale Regierungsführung zu verbessern, sich auf künftige Herausforderungen vorzubereiten und letztlich das Vertrauen in einer Zeit wiederherzustellen, in der die Welt sich gespaltener denn je fühlt. Die Mitgliedstaaten haben sich auf einen Rahmen für das Gipfeltreffen geeinigt, der es ermöglicht, all diese Vorschläge und noch mehr in den Zukunftspakt aufzunehmen, der auf dem Gipfeltreffen beschlossen werden soll. Der Zukunftspakt wird aus fünf Teilen bestehen:

  • Nachhaltige Entwicklung und Finanzierung der Entwicklung
  • Frieden und Sicherheit auf internationaler Ebene
  • Wissenschaft, Technologie und Innovation sowie digitale Zusammenarbeit
  • Jugend und künftige Generationen
  • Umgestaltung der globalen Regierungsführung
  • (Die Menschenrechte und die Stärkung der Rolle von Frauen und Mädchen werden als Querschnittsthemen behandelt)

17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs), Agenda2030

Ziel des Zukunftsgipfels ist die Verabschiedung eines Zukunftspakts (Pact for the future). Der Pakt soll drängende internationale Fragen aufgreifen, die Umsetzung der Agenda 2030 beschleunigen sowie Reformen verschiedener Teile des UN-Systems voranbringen.

Warum der Gipfel wichtig ist

Die Welt ist weit ab vom Weg, die Ziele zu erreichen, die wir uns selbst gesetzt haben. Auch neue Herausforderungen und Chancen können wir nicht wirksam angehen. Die Geschwindigkeit und Komplexität der Entwicklungen haben unsere Systeme der Zusammenarbeit und Bewältigung überholt. Die Vorteile und Chancen des Fortschritts sind ungleich verteilt, und die Mehrheit der Menschen bleibt zurück. Auch die Risiken und Bedrohungen sind ungleich verteilt und treffen die Schwächsten unverhältnismäßig stark. Extreme Armut und Hunger sind auf dem Vormarsch. Die globalen Emissionen sind so hoch wie nie zuvor in der Geschichte der Menschheit, ebenso die Zahl der Menschen, die vertrieben werden. Bedrohungen wie Klima, Konflikte, Ernährungssicherheit, Massenvernichtungswaffen, Pandemien und Gesundheitskrisen sowie die mit neuen Technologien verbundenen Risiken nehmen zu. Multilaterales Regieren, das in einfacheren, langsameren Zeiten entwickelt wurde, ist der heutigen komplexen, vernetzten und sich schnell verändernden Welt nicht mehr angemessen. Der Gipfel bietet die Gelegenheit, einen besseren Weg einzuschlagen.

Wie wird der Zukunftsgipfel dazu beitragen, die Ziele für nachhaltige Entwicklung zu erreichen?

Die Ziele für nachhaltige Entwicklung sind stark aus dem Ruder gelaufen. Der Zukunftsgipfel wird die Bedingungen schaffen, unter denen die Umsetzung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung leichter erreicht werden kann.

Er wird dabei auf den Ergebnissen des SDG-Gipfels 2023 aufbauen. Darüber hinaus wird er zu einer Verbesserung der internationalen Zusammenarbeit führen, die es uns ermöglicht, Probleme gemeinsam zu lösen. Wir werden in der Lage sein, neue Chancen zum Wohle aller - und nicht nur einiger weniger - zu nutzen und die Risiken besser zu bewältigen. Jeder Vorschlag des Generalsekretärs, der auf dem Zukunftsgipfel erörtert werden soll, wird sich nachweislich auf die Verwirklichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung auswirken. Weitere Dokumente und Informationen für Medien finden Sie auf der Website des Gipfels

Wie Sie mitmachen können

Im Einklang mit der Vision eines stärker vernetzten und inklusiven Multilateralismus, die in unserer Gemeinsamen Agenda verankert ist, hat UN-Generalsekretär Guterres betont, wie wichtig es ist, verschiedene Interessengruppen aus dem gesamten Spektrum der Gesellschaft einzubeziehen. Ihre Stimmen sind für die Vorbereitung und den Erfolg des Gipfels der Zukunft von entscheidender Bedeutung. Indem wir ihr Fachwissen nutzen und ihre Plattformen einsetzen, können wir fundiertere politische Entscheidungen unterstützen, die Wirkung des Gipfels verstärken und die Herausforderungen von heute und morgen besser bewältigen.