Über die Hälfte der Staaten legen keine erhöhten Klimaschutz-Pläne vor

Mehr als die Hälfte der Staaten sind bis zur Jahreswende nicht ihrer Verpflichtung nachgekommen, erhöhte Anstrengungen zum Klimaschutz einzugehen. Das geht aus einer Zwischenbilanz der UN zu den Wirkungen des Pariser Klimaabkommens von 2015 hervor.

Mit den national festgelegten Beiträgen („nationally determined contributions“, NDC) sollen die Treibhausgasemissionen schrittweise verringert werden. Fast alle Staaten verpflichteten sich mit dem Pariser Abkommen, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad gegenüber dem vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen. Bei einer Einhaltung der ersten Runde der NDCs würde die Erderwärmung aber einen Wert von drei Grad erreichen. Daher sollen die Pläne alle fünf Jahre überarbeitet werden. Bis zum Jahreswechsel legten nur 70 von fast 200 Staaten aktualisierte Verpflichtungen vor, wobei einige auf Verzögerungen wegen der Covid-19-Pandemie verwiesen.Nach Einschätzung der UN müssten die Treibhausgas-Emissionen jedes Jahr bis 2030 um 7,6 Prozent sinken, um möglicherweise das Ziel von 1,5 Grad einzuhalten.

Schon bislang wurde eine Erderwärmung von 1,2 Grad festgestellt. UN-Generalsekretär António Guterres rief zum Jahreswechsel dazu auf, bis zur Mitte des Jahrhunderts eine weltweite Koalition für eine Reduzierung der Treibhausgasemission auf einen Wert von netto Null zu erreichen.