Guterres in Kiew: Verlängerung des Getreideabkommens von entscheidender Bedeutung

UN Photo/Vitalii Ukhov UN-Generalsekretär António Guterres hat die Ukraine in weniger als einem Jahr dreimal besucht.
UN Photo/Vitalii Ukhov UN-Generalsekretär António Guterres hat die Ukraine in weniger als einem Jahr dreimal besucht.

UN-Generalsekretär António Guterres ist am Mittwoch in der in der ukrainischen Hauptstadt Kiew eingetroffen. Er wolle weiterhin an Lösungen und einem gerechten Frieden für das ukrainische Volk und die Welt arbeiten, versicherte er in Gegenwart des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Zelenskyy im Namen der Vereinten Nationen.

Seine tiefe Solidarität gelte all jenen, die Opfer der russischen Invasion wurden. „Die Position der Vereinten Nationen, die ich immer wieder zum Ausdruck gebracht habe, ist glasklar: Russlands Invasion in der Ukraine ist ein Verstoß gegen die UN-Charta und das Völkerrecht“, erklärte Guterres. Die Souveränität, Unabhängigkeit und Integrität der Ukraine innerhalb ihrer anerkannten internationalen Grenzen, die bei der Unabhängigkeit 1991 nach der Auflösung der Sowjetunion festgelegt wurden, müsse aufrechterhalten bleiben.

Das vom Generalsekretär vorgeschlagene Getreideabkommen (Black Sea Grain Initiative), das mit einer Vereinbarung zwischen Russland, der Ukraine, der Türkei und den Vereinten Nationen im Juli letzten Jahres ins Leben gerufen wurde, habe bereits die Ausfuhr von 23 Millionen Tonnen Getreide aus ukrainischen Häfen ermöglicht. Das Abkommen habe dazu beigetragen, die weltweiten Preise für Lebensmittel zu senken, was insbesondere für viele Entwicklungsländer entscheidend sei, so Guterres. Er wies erneut darauf hin, dass die Ausfuhren ukrainischer sowie russischer Lebens- und Düngemittel für die weltweite Ernährungssicherheit und die Preise von wesentlicher Bedeutung seien. Die Vereinbarung würde in weniger als zwei Wochen auslaufen. Es sei von entscheidender Wichtigkeit, dass die Initiative auch nach dem Auslaufen in diesem Monat fortgesetzt werde.

Mit Blick auf das Atomkraftwerk Saporischschja betonte Guterres, dass es wichtig sei, Mediationsanstrengungen zu ermöglichen, um die vollständige Entmilitarisierung des Gebiets zu erreichen und gleichzeitig sicherzustellen, dass das Kraftwerk wieder normal arbeiten könne. Abschließend betonte UN-Generalsekretär Guterres: „Wir werden weiterhin Lösungen für humanitäre Probleme unterstützen, wo immer dies möglich ist – wie etwa eine sinnvolle Ausweitung des derzeitigen Austauschs von Kriegsgefangenen“.