UN-Generalsekretär fordert Abkehr von Kohle-Strom nach Corona-Krise

UN-Generalsekretär Antonio Guterres verlangt einen Förderstopp für Energiegewinnung aus Kohle in den weltweiten Konjunkturprogrammen der Corona-Krise.

„Kohle hat keinen Platz in den Covid-19-Plänen“, sagte der UN-Chef in einer Energiewende-Konferenz der Internationalen Energieagentur (IEA). Erneuerbare Energien seien in fast allen Märkten wirtschaftlicher. „Grüne“ Arbeitsplätze und nachhaltiges Wachstum seien entscheidend. Die EU sowie Südkorea haben bereits entschieden, dass sie den Neustart der Wirtschaft klimafreundlich ausrichten wollen. Auch Deutschland setzt in seinem nationalen Programm auf erneuerbare Energien und klimafreundliche Projekte. Das letzte Kohlekraftwerk soll spätestens 2038 vom Netz gehen. Selbst in den USA nahm aus wirtschaftlichen Gründen die Rolle der Kohle in den letzten Jahren ab.

Dagegen setzen eine Reihe von Schwellenländer weiter auf die Kohle. Chinas Vertreter bei der Konferenz betonte zwar, sein Land setze auf saubere und effiziente Energieversorgung mit geringem CO2-Ausstoß. „Wir werden große Anstrengungen machen, um Wasserkraft sowie Wind- und Solarenergie voranzubringen“, sagte Zhang Jinhua, Direktor der nationalen Energiebehörde. Allerdings hat einer Studie zufolge China derzeit Kohlemeiler mit einer Leistung von 250 Gigawatt in Planung – soviel wie die gesamte Kohlekraft-Kapazität der USA.