Die Musikindustrie kommt zusammen im Kampf gegen COVID-19

Music in COVID-19 times

COVID-19 hat die globale Musikindustrie hart getroffen. Auf der ganzen Welt wurden Konzerte und Musikfestivals abgesagt, um die Ausbreitung des Virus zu stoppen, und viele Unternehmen mussten vorübergehend Personal entlassen und Budgets kürzen.

Doch während die Branche sich mit den vor ihr liegenden Herausforderungen abfindet, war die Bedeutung, die Musik für die Zusammenführung von Gemeinschaften hat, noch nie so groß wie heute. Eine Reihe von Initiativen auf globaler und sehr lokaler Ebene nutzen Musik, um Gemeinschaften zusammenzubringen und unser aller Gesundheit und Wohlbefinden zu stärken.

Zum Beispiel hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zusammen mit Global Citizen die „Together At Home“ Live-Streaming Initiative gestartet, die von Lady Gaga kuratiert wird und die MitarbeiterInnen des Gesundheitswesens, die an vorderster Front arbeiten, feiert. Die Initiative ist Teil einer größeren Kampagne, welche schon zig Millionen Dollar für den Kampf gegen COVID-19 mobilisiert hat.

Auch die Berliner Club Commission bringt im Rahmen des „United We Stream-Programms“ DJs aus der ganzen Welt zusammen, um neue Musik und Kooperationen für jedermann zugänglich zu machen.

In Afrika singen bekannte Musiker über Vorsichtsmaßnahmen wie das Händewaschen zum Schutz vor COVID-19. In den Vereinigten Staaten hat das Musikunternehmen The Orchard das Stay At Home Festival auf Instagram live gestartet, während das Quarantäne-Fest in Spanien 30 Künstler online zusammenbrachte.

Das berühmte belgische Musikfestival Tomorrowland hat damit begonnen, Millionen von Anhängern auf Facebook und YouTube kostenlose Live-Streaming-DJ-Sets der wichtigsten nationalen und internationalen DJs anzubieten. Sechzig KünstlerInnen in Belgien haben beschlossen, das Lied „We Are the World“ zu covern, um die Opfer von COVID-19 und auch das medizinische Personal zu ehren. Einhundert niederländische Künstler und Einflussnehmer veröffentlichten den Song „Sunshine“.

Es gibt zu viele Beispiele, um sie alle aufzuzählen. Von Italienern, die auf Balkonen singen, bis hin zu Yo-Yo Ma, der ein Lieblingslied der Heilung teilt. Musik ist wichtiger denn je.

Musik vereint Menschen. Sie ist unsere universelle Sprache. Und so hat Musik auch einen Einfluss auf die Verwirklichung der Ziele der nachhaltigen Entwicklung (SDGs) und der Aktionsdekade. Sie kann die Gleichstellung der Geschlechter fördern, wie die Keychange-Bewegung in ganz Europa gezeigt hat. Sie erarbeitet Lösungen zur Bekämpfung der Klimakrise, durch Null-Abfall-Festivals und Initiativen für grüne Energie. Aber die Pandemie hat ernsthafte Auswirkungen auf die Musikindustrie. Die Absage des SXSW-Festivals in Austin, Texas, verursachte der Stadt einen geschätzten Verlust von 350 Millionen Dollar. Ein Großteil davon betraf Arbeitsplätze außerhalb der Musikbranche, von Lebensmittelgeschäften bis zu Hotels, von Taxifahrern bis zu Reinigungskräften – wenn Musik verschwindet, werden wir alle ärmer.

Wenn wir das Potential von Musik jetzt erkennen, während wir durch diese Krise gehen, werden wir sie in Zukunft besser schützen, erhalten und feiern können. Sie kann uns helfen, die SDGs zu verwirklichen und die Welt zu einem gerechteren, ausgewogeneren Ort zu machen. Jetzt ist es an der Zeit, dies zu erkennen, und um Musik zu hören.