WHO warnt vor „Impfstoff-Nationalismus“ und drängt auf Unterstützung für einen fairen Zugang zu einem Impfstoff gegen COVID-19

Künstler in der Zentralafrikanischen Republik malen Tipps wie man sich gegen COVID-19 schützen kann an die Wände.

Der Leiter der Weltgesundheitsorganisation (WHO) Tedros Adhanom Ghebreyesus warnt vor „Impfstoff-Nationalismus“ während der COVID-19-Pandemie und unterstrich erneut die Bedeutung der globalen Solidarität bei der Bewältigung der Krise.

Tedros sagte am Dienstag, er habe den WHO-Mitgliedstaaten geschrieben und sie aufgefordert, der COVAX Global Vaccines Facility beizutreten, einem Mechanismus, der allen Ländern, ob arm oder reich, einen fairen Zugang zu wirksamen Impfungen gewährleisten soll.

„Auch wenn Staats- und Regierungschefs den Wunsch haben, zuerst ihr eigenes Volk zu schützen, muss die Reaktion auf diese Pandemie kollektiv sein“, sagte er. „Die strategische und globale Aufteilung der Lieferungen liegt im nationalen Interesse jedes Landes.“

Die „COVAX Global Vaccines Facility“ ist eine Initiative, die im April gestartet wurde, um die Entwicklung von Arzneimitteln zur Behandlung von COVID-19 zu beschleunigen und sie Menschen überall zur Verfügung zu stellen.

COVAX wird von Gavi, der Impfstoff-Allianz, der Koalition für Innovationen zur Vorbereitung auf Epidemien (CEPI), der WHO sowie multinationalen Impfstoffherstellern und Herrstellern aus Entwicklungsländern betrieben.

Die Einrichtung setzt sich dafür ein, dass möglichst viele Länder zusammenarbeiten, um die Entwicklung, Beschaffung und Zuteilung von COVID-19-Impfstoffen zu bündeln, sagte der leitende Berater der WHO, Dr. Bruce Aylward, gegenüber Journalisten.

Die WHO hat 194 Mitgliedstaaten und bisher haben mehr als 170 Länder Interesse an COVAX gezeigt: 92 Nationen, die mit GAVI zusammenarbeiten oder Hilfe benötigen, und 80 „vollständig selbstfinanzierende Länder“, sagte er. „Die Vertragsbedingungen, die Länder unterzeichnen würden, um COVAX beizutreten, werden gerade fertiggestellt.“