UNICEF: 190 Millionen Kinder durch Wasserkrise gefährdet

©UNICEF/UN0607653/Rich
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Das UN-Kinderhilfswerks (UNICEF) hat im Vorfeld der UN-Wasseronferenz das Ergebnis einer neuen Analyse zur globalen Wasserversorgung veröffentlicht. Die Kombination aus unzureichender Wasserversorung, Sanitärversorgung und Hygiene (WASH) und damit verbundenen Krankheiten sei insbesondere für Kinder gefährlich.

UNICEF untersuchte den Zugang von Haushalten zu WASH-Diensten, WASH-bedingte Todesfälle bei Kindern unter fünf Jahren sowie Auswirkungen von Klima- und Umweltgefahren. Rund 190 Millionen Kinder in zehn afrikansichen Ländern sind nach Angaben von UNICEF am stärksten gefährdet.

„Afrika steht vor einer Wasserkatastrophe. Während klima- und wasserbedingte Schocks weltweit eskalieren, sind die Risiken für Kinder nirgendwo sonst auf der Welt so groß“, sagte UNICEF-Programmdirektor Sanjay Wijesekera. „Verheerende Stürme, Überschwemmungen und historische Dürreperioden zerstören bereits Einrichtungen und Häuser, verseuchen die Wasserressourcen, verursachen Hungerkrisen und verbreiten Krankheiten. Aber so herausfordernd die derzeitigen Bedingungen auch sind, ohne dringende Maßnahmen könnte die Zukunft noch viel düsterer sein.“

Viele der am stärksten betroffenen Länder, insbesondere in der Sahelzone, seien zudem mit Instabilität und bewaffneten Konflikten konfrontiert, was den Zugang von Kindern zu sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen weiter erschwere. In 10 Ländern, die UNICEF als Krisenhotspots bezeichnet, – Benin, Burkina Faso, Kamerun, Tschad, Elfenbeinküste, Guinea, Mali, Niger, Nigeria und Somalia – habe fast ein Drittel der Kinder zu Hause keinen Zugang zu grundlegender Wasserversorgung und zwei Drittel habe keinen Zugang zu grundlegenden sanitären Einrichtungen.

Infolgedessen sei in diesen Ländern auch die Zahl der Kinder am höchsten, die an Krankheiten sterben, die durch unzureichende WASH-Maßnahmen verursacht würden, wie etwa Durchfallerkrankungen. In sechs der zehn Länder sei es im vergangenen Jahr zu Ausbrüchen von Cholera gekommen. Weltweit würden jeden Tag mehr als 1.000 Kinder unter fünf Jahren an WASH-bedingten Krankheiten sterben, so UNICEF.

UNICEF auf der UN-Wasserkonferenz

Die Veröffentlichung der Analyse erfolgte im Vorfeld der UN-Wasserkonferenz 2023, die vom 22. bis 24. März in New York stattfindet. Staats- und Regierungschefs der Welt, relevante Organisationen und andere Teilnehmer werden zum ersten Mal seit 46 Jahren zusammenkommen, um Wege zu diskutieren und Fortschritte zu untersuchen, wie ein Zugang zu Wasser und sanitären Einrichtungen für alle gewährleistet werden kann.