Erklärung zum Internationalen Gedenktag an die Opfer des Holocausts, 27. Januar 2020

Generalsekretär António Guterres:

Wir kommen heute zusammen, um einem der abscheulichsten Verbrechen unserer Zeit zu gedenken: Die systematische Ermordung von sechs Millionen jüdischen Männern, Frauen und Kindern, sowie Millionen anderer durch die Nationalsozialisten und ihre Kollaborateure.

Wir versichern, dass wir dies nie vergessen werden. Wir geloben, ihre Geschichten zu erzählen und sie zu ehren, indem wir das Recht eines jeden Menschen auf ein Leben in Würde in einer gerechten und friedlichen Welt verteidigen.

Vor fünfundsiebzig Jahren beendete die Befreiung der Konzentrationslager diese Untat. Die Welt war entsetzt, als das ganze Ausmaß der Verbrechen der Nazionalsozialisten deutlich wurde.

Aus diesen Gräueln heraus wurden die Vereinten Nationen gegründet. Die Länder sollten für den Frieden und unsere gemeinsame Menschlichkeit zusammen gebracht werden und eine Wiederholung solcher Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu verhindern.

Das Wiederaufflammen des Hasses in den letzten Jahren, vom gewalttätigen Extremismus bis hin zu Angriffen auf Gotteshäuser, zeigt, dass der Antisemitismus und andere Formen religiöser Bigotterie, Rassismus und Vorurteile immer noch sehr stark ausgeprägt sind.

Fünfundsiebzig Jahre später leben Neonazis und weiße Rassisten wieder auf. Es gibt auch weiterhin Bemühungen, den Holocaust herunterzuspielen und die Verantwortung der Täter zu leugnen oder zu mindern.

Aber so wie der Hass fortbesteht, so besteht auch unsere Entschlossenheit, ihn zu bekämpfen, fort.

Heute und jeden Tag gedenken wir der Opfer des Holocausts, indem wir uns um Wahrheit, Bildung und Gedenken bemühen und Frieden und Gerechtigkeit in der ganzen Welt schaffen.