UN-Experten zu COVID-19 Bekämpfung: Menschenrechte müssen „ausnahmslos“ gewahrt werden

Doctors in the Department of Critical Care Medicine at Guangdong Medical University work in the intensive care unit where patients are being treated for COVID-19

Dutzende unabhängige UN-Menschenrechtsexperten betonten am Donnerstag, dass neben der öffentlichen Gesundheit und Notfallmaßnahmen im Kampf gegen die COVID-19-Pandemie auch die grundlegenden Menschenrechte jedes Einzelnen respektiert werden müssen.

„Jeder hat ausnahmslos das Recht auf lebensrettende Unterstützung, und diese Verantwortung liegt bei der Regierung“, sagte die aus 42 Experten bestehende Gruppe, welche fast alle der unabhängigen Rechtsexperten umfasst, die vom UN-Menschenrechtsrat beauftragt sind. Die Gruppe betonte, dass die Ressourcenknappheit oder Versicherungssysteme niemals eine Diskriminierung bestimmter Patientengruppen rechtfertigen dürfe. „Jeder Mensch hat das Recht auf Gesundheit“, erklärten sie.

Jeder Mensch hat das Recht auf Gesundheit — UN-Menschenrechtsexperten

Dabei nannten Sie Menschen mit Behinderungen, ältere Menschen, Minderheitsgruppen, Binnenvertriebene und Menschen, die in extremer Armut leben, sowie Menschen in Haft, Obdachlose, Flüchtlinge und andere Gruppen, die staatliche Unterstützung benötigen.

Während Fortschritte in der biomedizinischen Wissenschaft für das Recht auf Gesundheit von entscheidender Bedeutung sind, betonten die Experten, dass „alle Menschenrechte“ ebenso wichtig seien und dass Nichtdiskriminierung, Partizipation, Befähigung und Rechenschaftspflicht „auf alle gesundheitsbezogenen Politiken“ angewandt werden müssten.

Die UN-Experten unterstützten die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlenen Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie und forderten die Staaten auf, entschlossen zu handeln, um allen Sektoren der öffentlichen Gesundheitssysteme – von der Prävention und Erkennung bis hin zur Behandlung und Genesung – die erforderlichen Ressourcen zur Verfügung zu stellen.

Aber die Bewältigung dieser Krise ist mehr als das.

„Die Staaten müssen zusätzliche Maßnahmen zum sozialen Schutz ergreifen, damit ihre Unterstützung diejenigen erreicht, die am meisten Gefahr laufen, unverhältnismäßig stark von der Krise betroffen zu sein“, erklärten sie, einschließlich der Frauen, „die sich bereits in einer benachteiligten sozioökonomischen Lage befinden, eine noch größere Pflegelast tragen und mit einem erhöhten Risiko geschlechtsspezifischer Gewalt leben“.

Die UN-Experten brachten ihre Dankbarkeit und Bewunderung gegenüber den Gesundheitsfachkräften auf der ganzen Welt zum Ausdruck, die heldenhaft gegen den Ausbruch kämpfen.

„COVID-19 ist eine ernsthafte globale Herausforderung“, räumten die Experten ein und fügten hinzu, dass es auch „ein Weckruf“ sei, die universellen Menschenrechtsprinzipien wiederzubeleben, die zusammen mit dem Vertrauen in wissenschaftliche Erkenntnisse „über die Verbreitung von gefälschten Nachrichten, Vorurteilen, Diskriminierung, Ungleichheiten und Gewalt siegen müssen“.

Alle sind sich einig in der Bewältigung dieser beispiellosen Herausforderung.

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Über die Experten

Sonderberichterstatter und unabhängige Experten werden vom UN-Menschenrechtsrat mit Sitz in Genf ernannt, um ein bestimmtes Menschenrechtsthema oder die Situation in einem Land zu untersuchen und darüber Bericht zu erstatten. Die Positionen sind ehrenamtlich, und die Experten sind weder Mitarbeiter der UN noch werden sie für ihre Arbeit bezahlt.

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