COVID-19: Starkes gesellschaftliches Engagement trotz sozialer Distanz

Überall auf der Welt sind Menschen von den drastischen und oftmals nie dagewesenen Maßnahmen zur Bekämpfung der COVID-19-Pandemie in unterschiedlichem Maße betroffen. Neben den daraus folgenden großen gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Herausforderungen hat der Ausnahmezustand jedoch auch zur Folge, dass sich Menschen öffnen und einander helfen.

Mit der voranschreitenden globalen Krise wird immer deutlicher, dass die Eindämmung der Pandemie von der Einsicht und Kooperation jedes Einzelnen abhängig ist und, dass auf Grund von gesundheitlichen und gesellschaftlichen Faktoren wie Vorerkrankungen und Lebensalter sowie Arbeits-, Vertrags- und Wohnsituation einige Personen sehr viel verletzlicher sind als andere.

Es wird erwartet, dass die Anzahl hilfsbedürftiger Personen sowie die Belastung in Gesundheitsämtern und Krankenhäusern steigen wird. Auch diejenigen, die nicht zur Risikogruppe für einen schweren Verlauf der COVID-19 Erkrankung zählen, sehen jetzt ein, dass ein überfordertes Gesundheitssystem allen schadet – ganz besonders den schwächsten Gesellschaftsgruppen.

Breites freiwilliges Engagement in Deutschland

Mit dieser Einsicht, so scheint es, ist auch eine neue Welle gesellschaftlichen Engagements im Zeichen der Solidarität und Mitmenschlichkeit ins Rollen gekommen. Deutschlandweit betätigen sich mittlerweile tausende Freiwillige, die der Vielzahl an Ausschreibungen gefolgt sind oder in Eigeninitiative Hilfsprojekte ins Leben gerufen haben, die Hoffnung und Mut machen.

Auf eine Ausschreibung des Robert-Koch-Instituts für Stellen als „Containment Manager“ haben 11.000 Bewerber und Bewerberinnen reagiert und tausende Medizinstudenten und -studentinnen haben sich bundesweit zum freiwilligen Dienst in Krankenhäusern gemeldet.

Während sich viele junge Menschen engagieren, überlegen sich auch Personen höheren Alters, wie sie einen Beitrag leisten können. „Der Telefondienst gibt mir eine Möglichkeit zu helfen, ohne mich und meinen Mann zu gefährden. Als pensionierte Ärztin habe ich das Wissen, die Ausbildung und die Zeit, um den besonders geforderten öffentlichen Gesundheitsdienst zu unterstützen“, sagt eine Bonner Ärztin über Ihr Engagement bei der telefonischen Beratung Betroffener.

Auf Grund des enormen Unterstützungsangebots von Bürgern und Vereinen hat beispielsweise die Stadt Bonn eine neue Koordinierungsstelle ins Leben gerufen, um die Kopplung von Hilfsgesuchen und -angeboten zu optimieren.

UN-Freiwillige im Auslandseinsatz

Die aktuelle Lage, wie auch die Voraussetzungen für die Krisenbewältigung unterscheiden sich in hohem Maße weltweit. Das Freiwilligenprogramm der Vereinten Nationen mit Sitz in Bonn schreibt derzeit COVID-19 relevante Stellen aus, um Interessierten die Möglichkeit zu bieten, weltweit im Gesundheitswesen vor allem in strukturschwachen Ländern ihren Beitrag zu leisten. Für diejenigen, die nicht die Möglichkeit haben, ihr Haus zu verlassen, ermöglicht die UN-Organisation auch Freiwilligenarbeit online. Ausschreibungen umfassen künstlerischen Tätigkeiten, die Entwicklung von Trainings und Workshops sowie Übersetzungsaufgaben.

UN SDG Action Campaign sucht kreativste Initiativen im Zeichen der Solidarität

Die Vielzahl an Hilfsinitiativen und Solidaritätsbekundungen, die in Zeiten der globalen COVID-19 Krise überall auf der Welt ins Leben gerufen werden, haben die UN SDG Action Campaign dazu bewogen, dieses Jahr im Rahmen ihrer jährlichen SDG Action Awards Preisverleihung für Initiativen zur Umsetzung der Ziele für nachhaltige Entwicklung  (SDGs) auch einen Solidaritätspreis zu verleihen. Der Preis soll Projekte würdigen, die das Leben anderer verbessern und während der anhaltenden Krise Hoffnung machen. Bewerbungen und Nominierungen werden bis zum 25. Mai entgegengenommen.