Bonner Konferenz sucht Lösung für Klimafinanzierung

Simon Stiell, Exekutivsekretär des UN-Klimasekretariats

Rund 6000 Experten aus fast allen Staaten der Welt suchen seit Montag in Bonn eine Lösung für die strittige Frage der Klimafinanzierung. Seit 2009 gibt es das Ziel, dass die Industrieländer jedes Jahr Milliardenhilfen für die ärmeren Länder bereitstellen sollen. Dies wurde 2015 im Pariser Klimaabkommen bestätigt und bis 2025 verlängert. 2022 wurde erstmals die angestrebte Summe von jährlich 100 Milliarden Dollar erreicht.

Doch nun ist die Frage, wie es nach 2025 weitergehen soll. Die nächste Weltklimakonferenz im kommenden November in Baku in Aserbaidschan soll hierzu einen konkreten Beschluss fassen.

UN-Klimachef Simon Stiell rief die Teilnehmer in seiner Eröffnungsrede im World Conference Center in Bonn zu verstärkten Anstrengungen auf. „Wir können es uns absolut nicht leisten, in den nächsten zehn Tagen zu stolpern“, sagte der grenadische Politiker. „Es ist klar, dass die Klimaschutz-Maßnahmen in einem viel, viel schnelleren Tempo erfolgen müssen.“

Dass in Bonn schon konkrete Textentwürfe vorgelegt werden, gilt als eher unwahrscheinlich. Nach einer aktuellen Unicef-Studie können extreme Hitze sowie Luftverschmutzung vor allem für Neugeborene und Kleinkinder schwerwiegende Folgen bis hin zum Tod haben. Mangelernährung, die für fast die Hälfte aller weltweiten Todesfälle von Kindern unter fünf Jahren mitverantwortlich sei, werde durch den Klimawandel voraussichtlich zunehmen. Auch für Kinder oft lebensgefährliche Krankheiten wie Malaria würden sich weiter ausbreiten.