Die Mission der Vereinten Nationen im Kosovo

UNIC/190
Hintergrundinformation

NEW YORK, 22. Juli 1999

  • Die Vereinten Nationen und ihre Partnerorganisationen beschäftigen derzeit ungefähr 700 internationale Angestellte im Kosovo. 144 davon sind Angestellte der Vereinten Nationen. 186 weitere UNO-Angestellte sind auf dem Weg in den Kosovo. Ende August werden 400 UNO-Angestellte ihre Arbeit im Kosovo aufgenommen haben.
  • Die vom Sicherheitsrat am 10. Juni 1999 beschlossene UNO-Resolution 1244 betraut den Generalsekretär mit dem Aufbau einer Übergangsverwaltung im Kosovo. Die Resolution macht eindeutig KFOR – und nicht die Vereinten Nationen – für die Herstellung der öffentlichen Sicherheit verantwortlich.
  • Die KFOR-Truppen verfügen derzeit über 34 000 Soldaten und sollen um 16 000 weitere Soldaten verstärkt werden. Sie haben die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten, so daß Flüchtlingen und Vertriebenen eine sichere Rückkehr ermöglicht, humanitäre Hilfe geleistet und eine Interimsverwaltung aufgebaut werden kann.
  • Nach Eintreffen aller für die Kosovo-Mission der Vereinten Nationen (UNMIK) vorgesehenen Polizeikräfte wird diese 3 100 Polizisten umfassen. 156 Polizisten der UNO-Mission in Bosnien und Herzegowina (UNMIBH) sind in den Kosovo überstellt worden. Die zerstörte Infrastruktur der Region läßt derzeit die Aufnahme von 100 weiteren Polizisten aus den Mitgliedstaaten alle fünf Tage zu. In einem Monat könnte diese Zahl auf 200 Polizisten alle fünf Tage aufgestockt werden.
  • Österreich wird bis Ende Juli 50 Polizisten in den Kosovo schicken. Deutschland entsendet 210 Polizisten, von denen die erste Gruppe in den nächsten Tagen ausgeflogen wird.
  • Die OSZE ist für den Aufbau und das Training einer lokalen Polizeitruppe im Kosovo verantwortlich. Diese Aufgabe ist nicht zu verwechseln mit der Entsendung einer internationalen Polizeitruppe durch die Vereinten Nationen.
  • Die Aufgabe von UNMIK besteht primär in der Einrichtung und Koordination von zivilen Aufgaben, wie humanitärer Hilfe, der Errichtung von Institutionen und wirtschaftlichem Wiederaufbau. UNO-Polizeikräfte arbeiten mit den KFOR-Truppen zusammen, werden aber erst die Verantwortung für die öffentliche Ordnung übernehmen können, wenn die Sicherheit durch KFOR hergestellt ist.
  • Bernard Kouchner, Sondergesandter des Generalsekretärs für den Kosovo, hat am 17. Juli sieben neue Richter und drei Staatsanwälte vereidigt. Die Zahl der von den Vereinten Nationen ernannten richterlichen Beamten ist damit auf 19 angewachsen. Ein mobiles Gericht, das im Kosovo unterwegs ist, behandelt momentan 90 Fälle.
  • Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) unterstützt derzeit 700 000 albanische Flüchtlinge und Serben, die in den letzten Wochen aus dem Kosovo geflohen sind.
  • Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) hat eine breite Untersuchung der Bedürfnisse von Kindern im Kosovo durchgeführt. Wiederaufbau und Instandsetzung von Schulen und der Kauf von Tischen, Stühlen und Tafeln haben begonnen, um den Kindern eine Rückehr in die Schulen mit Beginn des neuen Schuljahres im September zu ermöglichen.
  • Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) versorgt 650 000 Vertriebene innerhalb des Kosovo mit Nahrung.

 

United Nations Interim Administration Mission in Kosovo
(UNMIK)

 

 

(*) Bernard Kouchner wird seine erste Pressekonferenz vor Ort voraussichtlich am Sonntag, 25. Juli 1999 im KFOR Hauptquartier in Pristina halten.