Generalsekretär Boutros Boutros-Ghali: Erklärung zum Internationalen Tag des Friedens

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NEW YORK, 17. September 1996 — Der Tag der Eröffnung der ordentlichen Tagung der Generalversammlung der Vereinten Nationen wird traditionell als “Internationaler Tag des Friedens“ begangen. Aus diesem Anlaß hat Generalsekretär Boutros Boutros-Ghali heute folgende Erklärung veröffentlicht:

Frieden ist unser gemeinsamer Traum. Er ist das Ziel unserer täglichen Arbeit hier im Sekretariat der Vereinten Nationen und überall auf der Welt.

Wir haben beträchtliche Fortschritte gemacht. Ich denke da im Besonderen an den Atomteststoppvertrag, der gerade letzte Woche verabschiedet wurde. Und an den kürzlich geschlossenen Reigen von großen Konferenzen, der die Sache der Entwicklung vorangebracht hat. Und an die laufenden Reformen, die die Organisation in die Lage versetzen, sich den Herausforderungen einer neuen Ära zu stellen.

Nichtsdestotrotz bleibt Frieden für zu viele Menschen ein zu fernes Ziel. Und so lange sich das nicht ändert, bleiben wir alle noch weit vom Frieden entfernt.

Der Wunsch nach Frieden stand auch im Mittelpunkt der Überlegungen und Debatten im Jahr des 50. Jubiläums. Lassen Sie uns heute, da wir uns zur Eröffnung der 51. Tagung der Generalversammlung eingefunden haben, auf den Klang der Friedensglocke hören und ihre Botschaft aufnehmen.

Wir müssen weiterhin für eine Kultur des Friedens werben. Wir dürfen nie vergessen, daß Frieden mehr ist als die Abwesenheit von Krieg. Wir müssen uns solidarisch mit denen zeigen, die leiden oder benachteiligt sind. Und wir müssen bereit sein – auch angesichts unvermeidlicher Hindernisse und Rückschläge – Risiken für den Frieden auf uns zu nehmen. Das zukünftige Wohlergehen der Menschheit verlangt nichts Geringeres.