Generalsekretär Kofi Annan: Freiwillige leisten unverzichtbaren Beitrag für den Fortschritt der Menschheit

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Erklärung zum Internationalen Tag der Freiwilligen, 5. Dezember 1998

NEW YORK, 5. Dezember – 1985 hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen beschlossen, jedes Jahr am 5. Dezember den Internationalen Tag der Freiwilligen für wirtschaftliche und soziale Entwicklung zu begehen. Der Tag soll dazu beitragen, die Leistungen freiwilliger Helfer stärker in das öffentliche Bewußtsein zu rücken und noch mehr Menschen dazu anzuregen, in ihrer Heimat oder im Ausland als Freiwillige tätig zu werden. Generalsekretär Kofi Annan hat aus diesem Anlaß folgende Erklärung veröffentlicht:

Dieses Jahr hat uns schreckliche Naturkatastrophen, kriegerischer Konflikte – einige neu und heftig, andere alt und schwärend – und drastische wirtschaftliche Rückschläge in einigen der bisher am raschesten voranschreitenden Entwicklungsländer gebracht. Trotzdem dürfen wir den Glauben an den umfassenden Fortschritt der Menschheit nicht verlieren, die schon bisher so viele schlechte Zeiten überwunden hat. Wir können mit Optimismus aber auch realistisch in die Zukunft blicken: die Alphabetisierung schreitet überall voran, der allgemeine Gesundheitszustand verbessert sich allmählich und die Lebenserwartung nimmt zu. Jahr für Jahr, Generation für Generation sind Fortschritte zu verzeichnen.

Diese Fortschritte beruhen auf vielen Faktoren. Einer davon ist die Bereitschaft vieler Menschen, Zeit, Mühe und Ressourcen auf das Wohlergehen und ein besseres Leben für alle Menschen zu verwenden. Wir nennen sie Freiwillige.

Am heutigen Internationalen Tag der Freiwilligen, im Jubiläumsjahr der vor fünfzig Jahren angenommenen Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, wollen wir besonders an jene Freiwilligen denken, die sich über Jahre hinweg für die Achtung dieser Rechte eingesetzt haben. Fortschritte auf dem Gebiet der Menschenrechten beruhen nicht auf Wundern, sondern erfordern immer einen Kampf – einen Kampf, der noch lange nicht vorüber ist. Bei den Bemühungen, Konflikten vorzubeugen und ihre Folgen zu heilen, sind Tausende von Männern und Frauen an vorderster Front der Menschenrechtsarbeit als Berater, Autoren und Reformer in ihren eigenen Gemeinden tätig. Andere, sei es auf bilateraler Ebene oder als Freiwillige der Vereinten Nationen, können ihr Engagement als Beobachter, Lehrer und zivile Ausbilder in fremden Ländern nutzbringend einsetzen.

Ich hoffe, daß die Freiwilligen, wenn sie am 5. Dezember in aller Welt zusammenkommen, auch darüber nachzudenken beginnen, wie das von der Generalversammlung der Vereinten Nationen für 2001 ausgerufene Internationale Jahr der Freiwilligen, am besten den unverzichtbaren Beitrag, den die Freiwilligen für den menschlichen Fortschritt leisten, noch weiter verstärken und fördern kann.