Generalsekretär Kofi Annan: Ohne freiwillige Helfer wäre unsere Welt unwirtlicher, kälter und ärmer

UNIC/80

Erklärung zum Internationalen Tag der Freiwilligen

NEW YORK, 5. Dezember – 1985 hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen beschlossen, jedes Jahr am 5. Dezember den Internationalen Tag der Freiwilligen für wirtschaftliche und soziale Entwicklung zu begehen. Der Tag soll dazu beitragen, daß die Leistungen freiwilliger Helfer stärker in das öffentliche Bewußtsein gerückt werden, und daß noch mehr Menschen dazu angeregt werden, in ihrer Heimat oder im Ausland als Freiwillige tätig zu werden.

Heute möchte ich gerne die Menschen in aller Welt dazu auffordern, einen Moment lang darüber nachzudenken, wie eine Welt ohne freiwillige Helfer aussehen würde. Es gäbe keine Schwesternhelferinnen, keine Elternnachhilfe-Vereine, keine Blutspender und keine Aktivitäten auf kommunaler Ebene. Die Welt wäre unwirtlicher, kälter und ärmer.

Im Kleinen zeigt sich der Geist der internationalen Zusammenarbeit in der individuellen Bereitschaft, einem anderen zu helfen. Freiwillige Arbeit baut Brücken innerhalb und zwischen Gemeinschaften, zwischen reicheren und ärmeren Menschen, zwischen Älteren und Jüngeren, zwischen Regierungen und Bürgern, zwischen öffentlichem und privatem Leben. Freiwillige Arbeit gibt es in allen Zivilisationen; sie kennt keine Grenzen.

Jedes Jahr unterbrechen 4000 Männer und Frauen aus 125 Ländern ihre Karriere, um im Rahmen des Freiwilligenprogramms der Vereinten Nationen andere an ihren Kenntnissen und an ihrem Fachwissen teilhaben zu lassen. Sie arbeiten in mehr als 130 Entwicklungsländern in Berufen vom Bilanzbuchhalter bis zum Waldarbeiter und helfen Menschen, sich selbst zu helfen. Sie sind an Basisprojekten beteiligt, leisten Nothilfe, helfen beim Aufbau von Frieden und Demokratie, und sind als Wahl- und Menschenrechtsbeobachter tätig. Außerdem sind sie echte, lokale Botschafter der Vereinten Nationen.

Jeden Tag opfern Männer und Frauen auf der ganzen Welt in selbstloser Art und Weise ihre Zeit und ihre Arbeitskraft, um anderen zu helfen. Dabei sind die Arbeit selbst und die erhofften Ergebnisse ihr einziger Lohn. Aber an diesem Tag, der den Freiwilligen auf der ganzen Welt gewidmet ist, verdienen sie es, daß wir ihnen zeigen, daß wir ihre Arbeit wahrnehmen und schätzen. Ich freue mich, daß ich die Freiwilligen an dieser Stelle meiner uneingeschränkten Anerkennung und Dankbarkeit versichern kann.