Generalsekretär Kofi Annan: „Vereinte Nationen werden bei der Suche nach Lösungen für Wüstenbildung und Trockenheit nicht Schlußlicht sein“

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Erklärung zum Welttag für die Bekämpfung von Wüstenbildung und Dürre, 17. Juni 1999

NEW YORK, 17. Juni 1999 – Heute, am 17. Juni 1999, begehen wir zum fünften Mal den Welttag für die Bekämpfung von Wüstenbildung und Dürre. Mit ihm gedenken wir der Annahme der Konvention der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Wüstenbildung im Jahre 1994.

Mehr als 110 Länder sind von Wüstenbildung betroffen, wobei Afrika am meisten zu leiden hat. Es wäre jedoch ein großer Fehler anzunehmen, daß dieses Problem nur Entwicklungsländer angeht. Auch Nordamerika und einige Länder der Europäischen Union sind betroffen. Darüberhinaus hat die Wüstenbildung auch Auswirkungen auf die biologische Vielfalt, das Klima und die Trinkwasservorräte, gegen die sich kein Land der Welt schützen kann.

Wüstenbildung führt unmittelbar zum Verlust von fruchtbarem Land und zum Rückgang der landwirtschaftlichen Produktivität. Dies wiederum hat Hunger, Wanderungsbewegungen und viel zu häufig auch soziale und politische Konflikte zur Folge. Ökologie und das Wohl der Bevölkerung, Umwelt und nachhaltige Entwicklung – dieser unauflösliche Zusammenhang tritt hier erneut deutlich zutage.

Die zunehmende Zahl von Vertragsstaaten der Konvention – im vergangenen Jahr stieg sie von 125 auf 151 – zeigt, wie sehr sich die internationale Gemeinschaft für die Umsetzung der Verpflichtungen engagiert, die auf dem Erdgipfel in Rio eingegangen wurden. In diesem Jahr verspricht sich dieser Schwung fortzusetzen, vor allem mit dem Weltforum Städte und Desertifikation, das kürzlich Bürgermeister aus allen Teilen der Welt in Bonn zusammengeführt hat, sowie mit der Dritten Vertragssstaatenkonferenz der Konvention, die im November in Brasilien stattfinden wird.

Das System der Vereinten Nationen werden hier nicht das Schlußlicht sein. Das Sekretariat der Konvention wird weiterhin alle mit dem Problem befaßten Organisationen ermutigen, sich an der Suche nach konkreten Lösungen zu beteiligen, die laut Konvention nicht nur mit Regierungen, sondern auch mit der Zivilgesellschaft zusammen erarbeitet werden sollen.

Heute haben wir die Gelegenheit, unsere Unterstützung für alle bisherigen Initiativen zur umfassenden Bekämpfung der Wüstenbildung zu bekräftigen. Darüberhinaus sollten wir unser Engagement erneuern, und mit vereinten Kräften die Hindernisse wie z.B. die Degradierung trockenen Landes und ihre ökologischen, wirtschaftlichen, sozialen und politischen Folgen, die einer nachhaltigen Entwicklung im Wege stehen, überwinden.