Guterres: „Die Welt kann es sich nicht leisten, dass der Libanon zu einem zweiten Gaza wird“

UN Photo/Mark Garten

UN-Generalsekretär António Guterres hat seine tiefe Besorgnis über die eskalierende Gewalt und die „kriegerische Rhetorik“ zwischen Israel und den Hisbollah-Kämpfern an der Grenze zum Libanon zum Ausdruck gebracht und davor gewarnt, dass ein falscher Schritt eine Katastrophe für die gesamte Region auslösen könnte.

Die Lage entlang der Blauen Linie, der Demarkationslinie zwischen den israelischen und libanesischen Streitkräften, habe sich verschlechtert, seit Israel nach dem brutalen Angriff der Hamas und anderer bewaffneter palästinensischer Gruppen auf Gemeinden im Süden des Landes am 7. Oktober seine Offensive im Gazastreifen gestartet hat, so Guterres.

Eine Katastrophe verhindern

In einem Statement vor Vertretern der Presse im UN-Hauptquartier in New York betonte Guterres, dass eine Ausweitung des Konflikts im Nahen Osten vermieden werden müsse.

„Lassen Sie uns klar sein: Die Menschen in der Region und die Menschen in der Welt können es sich nicht leisten, dass der Libanon zu einem weiteren Gaza wird“, mahnte er.

„Eine unüberlegte Handlung – eine Fehlkalkulation – könnte eine Katastrophe auslösen, die weit über die Grenze hinausgeht und, offen gesagt, die Vorstellungskraft übersteigt“, sagte er.

Guterres wies auch darauf hin, dass auf beiden Seiten der Blauen Linie bereits „viele Menschen ihr Leben verloren haben und aus ihren Häusern vertrieben wurden“.

UN-Friedenstruppen vor Ort

Im Einklang mit der Resolution 1701 seien die Vereinten Nationen „aktiv engagiert“, um Frieden, Sicherheit und Stabilität zu fördern, so Guterres.

„Die UN-Friedenstruppe UNIFIL (UNITED NATIONS INTERIM FORCE IN LEBANON) arbeitet vor Ort daran, die Spannungen zu deeskalieren und Fehleinschätzungen in einem äußerst schwierigen Umfeld zu verhindern“, sagte er und fügte hinzu, dass er die Organisation zu diplomatischen Bemühungen zur Beendigung der Gewalt, zur Wiederherstellung der Stabilität und zur Vermeidung von noch größerem menschlichem Leid in der Region uneingeschränkt unterstütze.