UN-Generalsekretär Guterres in Davos: Welt in „bedauernswertem Zustand“

Klare Mahnung an die globale Elite: UN-Generalsekretär Guterres in Davos

UN-Generalsekretär António Guterres hat der Welt angesichts vieler Probleme vom Klimawandel bis zum russischen Angriffskrieg in der Ukraine einen „bedauernswerten Zustand“ attestiert. Die Herausforderungen türmten sich auf „wie Autos bei einer Massenkarambolage“, sagte er in seiner Rede beim Weltwirtschaftsforum in Davos.

Wachsende Ungleichheit zwischen Arm und Reich

Guterres sagte, höchste Grade geopolitischer Zerrissenheit und Misstrauens erschwerten es, globale Probleme anzupacken. Dazu gehörten die wachsende Ungleichheit zwischen Arm und Reich, die Explosion von Lebenshaltungskosten infolge von Inflation, eine Energiekrise, Folgen der Corona-Pandemie und Unterbrechungen von Lieferketten.

1,5-Grad-Ziel löst sich „nahezu in Rauch“ auf

Den Klimawandel stellte er als „existenzielles Problem“ heraus und beklagte, dass sich das Engagement der Weltgemeinschaft, den Temperaturanstieg auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen, „nahezu in Rauch“ auflöse. Harsch kritisierte er den Ölkonzern Exxon Mobil, der nach einer gerade veröffentlichten Studie schon in den 1970er Jahren über die Folgen des Klimawandels informiert war, in der Öffentlichkeit aber eine Klimaerwärmung bezweifelte.

„Wir haben vergangene Woche erfahren, dass sich gewisse Produzenten fossiler Brennstoffe in den 1970er Jahren völlig bewusst waren, dass ihr Hauptprodukt unseren Planeten aufheizt“, sagte Guterres.