In einem Gastbeitrag für den «Tagesspiegel» und die israelische Tageszeitung «Maariv» monierten die deutsche Botschafterin in Israel, Susanne Wasum-Rainer, und der israelische Botschafter in Deutschland, Jeremy Issacharoff, dass die Fakten der Shoah noch immer abgestritten würden und deren historischer Ausnahmecharakter relativiert werde. Die Leugnung und Trivialisierung des Menschheitsverbrechens sei dabei nicht nur unter politischen Radikalen verbreitet, sondern ein gesellschaftliches und internationales Phänomen.
Aus diesem Grund wollten Israel und Deutschland an diesem Donnerstag bei den Vereinten Nationen gemeinsam eine Resolution anstoßen, hieß es weiter. Die politisch Verantwortlichen weltweit seien zur Unterstützung aufgerufen. «Diese Resolution soll ein Zeichen der Hoffnung und der Inspiration für alle Staaten und Gesellschaften sein, die für Vielfalt und Toleranz einstehen, nach Versöhnung streben und verstehen, dass die Erinnerung an den Holocaust unabdingbar dafür ist, dass sich derartige Verbrechen nicht wiederholen», schreiben die Botschafter in dem Gastbeitrag.
Bei der sogenannten Wannseekonferenz hatten am 20. Januar 1942 hohe NS-Funktionäre über die systematische Ermordung von bis zu elf Millionen Juden Europas beraten. Ziel der Besprechung in einer Villa am Berliner Wannsee war es, die Umsetzung des Völkermords zu beschleunigen. Sie gilt als eines der Schlüsseldaten des Holocaust.