Hungersnot in Teilen des vom Krieg zerrütteten Sudan

© UNICEF/Mira Nasser

Expertinnen und Experten für Ernährungssicherheit haben gestern eine Warnung zur herrschenden Hungersnot im Sudan ausgesprochen, die laut Erwartungen auch in den nächsten zwei Monaten anhalten wird.

Der seit 15 Monate andauernde und eskalierende Konflikt zwischen verfeindeten Milizen „hat den humanitären Zugang stark behindert und Teile Nord-Darfurs in eine Hungersnot gestürzt, insbesondere im Lager Zamzam für Binnenvertriebene“, so das Famine Review Committee der Integrated Food Security Phase Classification (IPC) in seinem jüngsten Hungerniveau-Bericht über das afrikanische Land.

Beschränkungen des Zugangs für humanitäre Hilfe, einschließlich vorsätzlicher Behinderungen durch die aktiven Konfliktparteien, würden die Fähigkeit von Hilfsorganisationen, ihre Hilfsmaßnahmen wirksam auszuweiten, stark einschränken.

Der neue Bericht enthält ein Paket von Empfehlungen an humanitäre Partner und Entscheidungsträger, den Kurs zu ändern. „Die Bedingungen für eine Hungersnot werden sich nur verschlimmern und weiter verlängert werden, wenn der Konflikt andauert und kein humanitärer und vollständiger kommerzieller Zugang möglich wird“, heißt es in dem IPC-Bericht.

Da der Konflikt der vorherrschende Faktor für diese Hungersnot sei, empfiehlt der Bericht, alle Mittel zur Verringerung oder Lösung des zugrunde liegenden Konflikts zwischen den beteiligten Parteien im Sudan umfassend auszuloten.

Die Einstellung der Feindseligkeiten in Verbindung mit der nachhaltigen Wiederherstellung des Zugangs für humanitäre Hilfe sei unerlässlich, um die Verschlechterung der Ernährungssicherheit, der Ernährungs- und Gesundheitsbedingungen der Bevölkerung im Land abzumildern, heißt es in dem Bericht.

 

IPC ist eine gemeinsame Initiative von über 20 Akteuren, darunter Regierungen, UN-Organisationen und Nichtregierungsorganisationen. IPC nutzt globale, wissenschaftliche Standards zur Bewertung von Hunger.