Die Physik des Klimawandels

  1. Menschliche Aktivitäten haben eine Erwärmung der Erdatmosphäre, der Ozeane und der Landfläche bewirkt und damit weitreichende und rapide Veränderungen in der Atmosphäre, den Ozeanen, der Kryosphäre und der Biosphäre ausgelöst.
  2. Die Veränderungen im gesamten Klimasystem haben in letzter Zeit ein Ausmaß angenommen, das es so seit vielen Jahrhunderten, ja Jahrtausenden nicht mehr gegeben hat. Viele dieser Veränderungen werden jahrhunderte-, jahrtausendelang unumkehrbar sein, insbesondere bei den Ozeanen, der Eisdecke und dem globalen Meeresspiegel,
  3. Der vom Menschen verursachte Klimawandel trifft alle Regionen, und es ist zunehmend belegt, dass extreme Hitzewellen, Starkniederschläge, Dürren und tropische Wirbelstürme damit zusammenhängen.
  4. Die Oberflächentemperatur der Erde wird bis mindestens zur Mitte des Jahrhunderts weiter steigen. Wenn wir die Treibhausgasemissionen in den kommenden Jahrzehnten nicht drastisch verringern, wird die Erderwärmung 1,5 °C überschreiten und danach noch gravierendere Folgen für das Klima haben.
  5. Je mehr sich die Welt erwärmt, desto mehr verändert sich das Klimasystem. Die Folgen sind häufigere und stärkere Hitzeextreme, marine Hitzewellen, Starkniederschläge, landwirtschaftliche und ökologische Dürren in manchen Regionen, vermehrt heftige tropische Wirbelstürme und ein Rückgang des arktischen Meereises, der Schneebedeckung und des Permafrosts, um nur einige zu nennen.
  6. Die fortschreitende Erderwärmung wird den globalen Wasserkreislauf weiter intensivieren und seine Schwankungen verstärken. Außerdem wird sie die Monsunniederschläge sowie die Heftigkeit von Nass- und Trockenereignissen verändern.
  7. Mit dem Anstieg der CO2-Emissionen wird die Fähigkeit der Ozeane und der Landoberfläche, CO2 zu absorbieren und seine Anreicherung in der Atmosphäre zu verlangsamen, abnehmen.
  8. Je mehr sich die Erde erwärmt, desto stärker werden sich in allen Regionen die Auslöser klimatischer Auswirkungen verändern. Bei einer Erwärmung um 2 °C werden diese Auslöser weiter verbreitet sein als bei einer Erwärmung um 1,5 °C , und bei noch stärkerer Erwärmung umso mehr.
  9. Ein Kollaps der Eisschilde, abrupte Veränderungen der Ozeanzirkulation und eine über die derzeitigen Prognosen hinausgehende Erwärmung sind zwar weniger wahrscheinlich, aber nicht ausgeschlossen.
  10. Die Begrenzung der vom Menschen verursachten Erderwärmung erfordert eine Begrenzung der kumulativen CO2-Emissionen auf mindestens Netto-Null. Auch der Ausstoß anderer Treibhausgase, etwa Methan, müsste stark verringert werden.
  11. Niedrige oder sehr niedrige Treibhausgasemissionen hätten innerhalb weniger Jahre erkennbare Auswirkungen auf die Konzentration von Treibhausgasen und Aerosolen und auf die Luftqualität. Unterschiede in der globalen Oberflächentemperatur wären nach etwa 20 Jahren zu erkennen.

Quellen: Basierend auf den Erkenntnissen und Prognosen im Bericht der Zwischenstaatlichen Sachverständigengruppe für Klimaänderungen (IPCC) Climate Change 2021: The Physical Science.

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