Moskau scheitert im Sicherheitsrat mit Forderung nach Untersuchung der „Nord-Stream“-Explosionen

Sitzung des Sicherheitsrats in New York

Russland ist mit seiner Resolution für eine Untersuchung der Explosionen an den Ostseepipelines Nord Stream 1 und 2 im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen gescheitert.

Neun Ja-Stimmen wären erforderlich gewesen. Nur China und Brasilien stimmten dafür. Die anderen 15 Mitglieder enthielten sich oder erklärten, eine weitere Untersuchung sei unnötig. Der Beschluss hätte UN-Generalsekretär Guterres aufgefordert, eine unabhängige internationale Untersuchung zu dem mutmaßlichen Sabotageakt einzuleiten.
Der stellvertretende US-Botschafter Wood sagte, die von Schweden, Dänemark und Deutschland geführten Ermittlungen würden in „umfassender, transparenter und unparteiischen“ Art voranschreiten. Der russische Antrag sei ein Versuch, diese Arbeit zu diskreditieren und Vorbehalte gegen jegliche Schlussfolgerungen zu nähren, die nicht dem vorbestimmten und politischen Narrativ Moskaus entsprächen. Es handele sich bei der russischen Resolution nicht um einen Versuch der Wahrheitsfindung.
Die Pipelines Nord Stream 1 und 2 gehören mehrheitlich dem russischen Energieunternehmen Gazprom. Nord Stream 1 transportierte bis August 2022 russisches Erdgas nach Deutschland. Die neue Leitung Nord Stream 2 ging nicht in Betrieb, weil Berlin das Genehmigungsverfahren kurz vor der russischen Invasion in die Ukraine im Februar 2022 ausgesetzt hatte. Die Explosionen an beiden Pipelines ereigneten sich am 26. September.