OCHA: Mindestens einmalige Vertreibung fast aller Bewohner des Gazastreifens

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In seinem jüngsten Bericht über die Notsituation im Gazastreifen hat das UN-Nothilfebüro (OCHA) betont, dass die „unerbittlichen Feindseligkeiten“ und die wiederholten Evakuierungsbefehle in Gaza die Hilfsmaßnahmen weiterhin einschränken. Diese würden ohnehin bereits durch „Zugangsbeschränkungen, Treibstoffmangel und andere Herausforderungen behindert“.

Die Küstenstraße des Gazastreifens sei „keine brauchbare Alternative mehr“, berichtete OCHA. Die Strände entlang dieser Route seien „überfüllt mit behelfsmäßigen Unterkünften“ für Palästinenser, die gewaltsam aus ihren Häusern vertrieben wurden.

Infolgedessen seien die Konvoibewegungen entlang der Küstenstraße extrem langsam und wichtige Lieferungen und Dienstleistungen – wie z. B. Wassertransporte – würden die Menschen in Not nicht annähernd in dem erforderlichen Umfang erreichen, warnte das UN-Büro für die Koordinierung humanitärer Hilfe.

„Die ständigen Evakuierungsbefehle mit weiteren Zwangsumsiedlungen des israelischen Militärs im Gazastreifen bedrohen die ohnehin schon extrem gefährdeten Menschen in der Enklave und lassen befürchten, dass lebenswichtige Dienstleistungen bald abgeschnitten werden könnten“, so OCHA.

Mehr als zehn Monate nach Beginn des Krieges im Gazastreifen, der durch von der Hamas angeführte Terroranschläge in Israel ausgelöst wurde, bei denen etwa 1.250 Menschen starben und mehr als 250 Menschen als Geiseln genommen wurden, sind fast alle Bewohner des Gazastreifens mindestens einmal – und oft mehrfach – durch wiederholte Evakuierungsbefehle und intensive israelische Bombardierungen vertrieben worden.