UN-Flüchtlingshilfswerk fordert mehr Hilfe entlang Landrouten für Flüchtlinge und Migranten

IOM Libya

Das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR), die Internationalen Organisation für Migration (IOM) der Vereinten Nationen und der Mixed Migration Centre (MMC) haben einen neuen Bericht zu Migration über Landrouten veröffentlicht.

„Auf dieser Reise kümmert es niemanden, ob du lebst oder stirbst“ – So der Titel des Berichts, der die extremen Formen von Gewalt, Menschenrechtsverletzungen und Ausbeutung, denen Flüchtlinge und Migranten vom Horn von Afrika, aus Ost- und Westafrika nicht nur auf See, sondern auch auf den Landrouten zur afrikanischen Mittelmeerküste ausgesetzt sind, beleuchtet.

Da laut Schätzungen von UNHCR und IOM mehr Menschen die Sahara durchqueren als das Mittelmeer, sei die Zahl der Todesfälle von Flüchtlingen und Migranten in der Wüste vermutlich doppelt so hoch wie die Zahl der Todesfälle auf dem Meer, so die UN-Organisationen. Der Bericht wirft ein Licht auf die weitaus weniger dokumentierten und öffentlich gemachten Gefahren, denen Flüchtlinge und Migranten auf diesen Landrouten ausgesetzt sind.

„Unabhängig von ihrem Status sehen sich Migranten und Flüchtlinge entlang der Routen mit schwerwiegenden Menschenrechtsverletzungen und Missbrauch konfrontiert…wir dürfen nicht nachlassen, uns über dieses Ausmaß an Gewalt zu empören“, sagte UNHCR-Sonderbeauftragter für das westliche und zentrale Mittelmeer Vincent Cochetel.

Nach UNHCR-Angaben riskieren Hunderttausende Menschen ihr Leben, die in Afrika südlich der Sahara unterwegs sind. Die Menschen seien auf den Migrationsrouten dem Risiko von Gewalt, Folter und Entführungen ausgesetzt. Es müsse viel stärker mit lokalen Behörden zusammengearbeitet werden, die in den Gebieten vor Ort sind und Menschen helfen könnten. Das UNHCR rief Geberländer auf, mehr Geld für diese Arbeit zur Verfügung zu stellen.

Unzureichende Anstrengungen

Trotz der von der internationalen Gemeinschaft eingegangenen Verpflichtungen zur Rettung von Menschenleben warnen die Autoren des Berichts, dass die derzeitigen Bemühungen, alle für den Missbrauch und die Gefahren, denen Migranten und Flüchtlinge ausgesetzt sind, zur Verantwortung zu ziehen, unzureichend seien. Vieles geschehe in einer Situation fast völliger Straffreiheit, kritisieren die Autoren des Berichts.