UN-Hilfsorganisationen im Sudan: „Wir befinden uns in einem Wettlauf gegen die Zeit“

© UNICEF/Shehzad Noorani

UN-Sprecher Stéphane Dujarric hat gestern in einem täglichen Pressebriefing erläutert, dass humanitäre Helfer, Partner und die Vereinten Nationen daran arbeiten, die Hilfe und Maßnahmen zu verstärken, um der sich verschärfende humanitäre Krise in Darfur, Khartum und anderen „Hotspots“ im vom Krieg zerstörten Sudan entgegenzutreten.

Der Leiter des UN-Nothilfebüros (OCHA) im Sudan, Justin Brady, warnte kürzlich zur Lage im Land: „Wir befinden uns in einem Wettlauf gegen die Zeit“, aber die Zeit würde zusehends knapp.

Die Situation in und um die belagerte Hauptstadt von Nord-Darfur, El Fasher, wo Milizen der Rapid Support Forces die letzte von der Regierung kontrollierte Stadt in der Region eingekreist haben, sei weiterhin „äußerst besorgniserregend“, sagte Dujarric.

Das UN-Kinderhilfswerk (UNICEF) wies darauf hin, dass bei der jüngsten Eskalation der Kämpfe mehr als 400 Kinder getötet und verstümmelt worden seien.

Tödliche Bedingungen

„Der fortgesetzte Einsatz explosiver Waffen in besiedelten Gebieten stellt eine weitere Gefahr für Zivilisten und Helfer dar“, so Dujarric.

Unterdessen habe das Welternährungsprogramm (WFP) Nahrungsmittelsoforthilfe für mehr als 135.000 Menschen im Bundesstaat Al-Jazirah im östlich-zentralen Teil des Sudan geleistet.

Dies sei das erste Mal, dass WFP-Lieferungen die ehemalige Kornkammer des Sudan erreicht hätten, seit der Konflikt im Dezember letzten Jahres auf die Landeshauptstadt Wad Madani übergriff und das WFP zu einer vorübergehenden Verlagerung zwang.

Andernorts habe ein WFP-Konvoi mit mehr als 2.300 Tonnen Nahrungsmittelhilfe für etwa 164.000 vom Konflikt betroffene Männer, Frauen und Kinder die Grenze vom Tschad nach Darfur überquert und sei auf dem Weg nach Nord- und Zentral-Darfur, berichtete Dujarric.

Rund 14 Millionen Kinder – was mehr als die Hälfte der insgesamt 24 Millionen Kinder im Sudan sind – benötigen dringend humanitäre Hilfe.