UN/ESA Workshop in Bonn stellt neue astronomische Techniken vor

UNIC/13

Weltraumexperten aus 30 Ländern erörtern die neuesten Methoden der raumgestützten Astronomie zur Erforschung des Weltraums

BONN, 5. September 1996 (UNIC) – Vom 9. bis 13. September veranstalten die Vereinten Nationen in Zusammenarbeit mit der Europäischen Weltraumbehörde (ESA) einen internationalen Workshop über die Anwendung neuer Technologien in der Weltraumforschung. Dabei geht es insbesondere um neue Entwicklungen auf dem Gebiet der Teleskoptechnik, der Interferometrie, der Stratosphärenbeobachtung, der Radioastronomie, der Gravitationsmessung und der Anwendung von Neutrino-Detektoren auf der Erde.

Rund 100 Wissenschaftler aus 30 Ländern wurden zu dieser Tagung eingeladen, die unter dem Titel “Weltraum-Grundlagenwissenschaft: Boden- und raumgestützte Astronomie“ vom Max-Planck-Institut für Radioastrononmie und der Deutschen Agentur für Raumfahrt-Angelegenheiten (DARA) ausgerichtet wird. Die Tagung findet im Gustav-Stresemann-Institut statt.

Besondere Aufmerksamkeit wird der möglichen Rolle der Wissenschaftler aus den Entwicklungsländern bei den laufenden boden- und raumgestützten astronomischen Projekten gelten. Ähn-liche Workshops haben bereits zur Errichtung von astronomischen Observatorien in Sri Lanka, Kolumbien, Honduras und Ägypten geführt, die heute ein wichtiges Bindeglied in der zunehmenden internationalen Vernetzung von Weltraumobservatorien darstellen.

Die Bonner Tagung soll auch einer Broschüre der Vereinten Nationen über “Die weltweite Entwicklung der Astronomie und der Weltraumwissenschaft“ den letzten Schliff geben, in der die Ergebnisse der insgesamt sechs UN-Workshops zusammengefaßt werden sollen. Die vom Programm zur Anwendung der Weltraumtechnik des Wiener Büros der Vereinten Nationen für Weltraumfragen organisierten Workshops fanden bisher in Indien (1991), Costa Rica und Kolumbien (1992), Nigeria (1993), Ägypten (1994) und Sri Lanka (1996) statt. Die Workshops gehören zu einer Reihe von Schulungsseminaren, Kursen und Konferenzen, die das 1969 eingerichtete UN-Programm zur Anwendung der Weltraumtechnik durchführt, um Wissenschaftler aus Entwicklungsländern in Fragen der Fernerkundung, der Satellitenmeteorologie und Satellitenkommunikation wie auch über Astronomie und planetarische Forschungen auf dem neuesten Stand zu halten.

Als Teilnehmer der Bonner Tagung werden Weltraumforscher aus Ägypten, Bolivien, China, Deutschland, Frankreich, Honduras, Italien, Japan, Jordanien, Kanada, Kasachstan, Kuba, Marokko, den Niederlanden, Nigeria, Österreich, Pakistan, den Philippinen, Polen, der Russischen Förderation, Schweden, Spanien, Sri Lanka, Südafrika, der Tschechischen Republik, Tunesien, Ungarn, dem Vereinigten Königreich, den Vereinigten Staaten und Vietnam erwartet. Zu den Mitorganisatoren gehören: Die österreichische Weltraumbehörde (ASA), die französische Weltraumbehörde (CNES), das Institut für Weltraum und astronautische Wissenschaften (ISAS) aus Japan, das Internationale Zentrum für theoretische Physik (ICTP) aus Italien, die Nationale Aeronautik- und Weltraumverwaltung (NASA) der Vereinigten Staaten und die Planetarische Gesellschaft (TPS).

Von besonderem Interesse für die an Astronomie interessierten Bonner dürfte der öffentliche Vortrag von Prof. R. Kippenhahn über das Thema “Planeten um andere Sterne – Planeten mit Leben?“ sein, der am 12. September um 20.00 Uhr im großen Hörsaal des Physikalischen Instituts der Universität Bonn, Wegeler Straße/Ecke Kreuzbergweg in Bonn stattfinden wird.