WFP: Steigende Mangelernährung bei Kindern in Gaza

© UNICEF/Abed Zagout

Hochrangige Vertreter von humanitären Hilfsorganisationen der Vereinten Nationen haben diese Woche den Sicherheitsrat zur Lage der Ernährungsunsicherheit im Gazastreifen informiert.

Weit über eine halbe Million Menschen seien nur einen Schritt von einer Hungersnot entfernt, sagten Vertreter vom UN-Nothilfebüro (OCHA) und vom Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP).

Der stellvertretende OCHA-Leiter sagte den Botschaftern, dass eine Hungersnot „fast unvermeidlich“ sei, wenn Hilfe nicht sofort aufgestockt würde.

Stellvertretender WFP-Exekutivdirektor Skau betonte, dass das Hungersnot-Überprüfungskomitee (Famine Review Committee (FRC)) vor einer realen Gefahr einer Hungersnot bis Mai gewarnt habe. Heute sei fast die gesamte Bevölkerung der Enklave von 2,2 Millionen Menschen auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen, so das Welternährungsprogramm.

„In Gaza herrscht die schlimmste Unterernährung von Kindern weltweit“, sagte Skau. Jedes sechste Kind unter zwei Jahren sei im Norden akut mangelernährt. „Wenn sich nichts ändert, droht im Norden des Gazastreifens eine Hungersnot. Im Süden des Gazastreifens sind WFP und seine Partner unterdessen vor Ort und liefern Lebensmittel in Notunterkünfte, Behelfslager und Geschäfte.“

Das Welternährungsprogramm sei jedoch aktuell nicht in der Lage, die Menschen regelmäßig und ausreichend mit Nahrungsmitteln zu versorgen. „Ohne einen sicheren und stark erweiterten Zugang können humanitäre Helfer keine Hilfsmaßnahmen in dem Umfang durchführen, der erforderlich wäre, um die schwere humanitäre Krise, die den Gazastreifen derzeit erfasst, zu überwinden“, so Skau.