Ukraine: Operation zur Evakuierung von Zivilisten aus Mariupol im Gange

Eine Operation der Vereinten Nationen und des Roten Kreuzes (IKRK) zur Evakuierung verzweifelter Zivilisten, die im Azovstal-Stahlwerk in der ukrainischen Hafenstadt Mariupol eingeschlossen sind, ist im Gange. Dies bestätigte der Sprecher des UN-Amtes für humanitäre Angelegenheiten (OCHA) in der Ukraine am Sonntag.

„Eine Operation zur sicheren Passage … läuft heute“, sagte Abreu von OCHA und fügte hinzu, dass die Bemühungen von der UN und dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz „in Abstimmung mit den Konfliktparteien koordiniert“ würden.“

Laut Nachrichtenberichten durften in der ersten Phase der Operation mehr als 100 Zivilisten das Land verlassen.

Abreu sagte, es sei zwischen den russischen und ukrainischen Behörden vereinbart worden, dass „Frauen, Kinder und ältere Menschen“, die sich seit fast zwei Monaten in dem schwer beschädigten Stahlwerk aufhalten, nördlich von Mariupol nach Zaporizka evakuiert werden, das unter ukrainischer Kontrolle steht.

Dort „werden sie sofortige humanitäre Hilfe erhalten, einschließlich psychologischer Dienste“, sagte er. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) twitterte, dass sie und andere Partnerorganisationen „bereit seien, die Evakuierten aufzunehmen“, und hofften, dass „weitere Evakuierungen folgen werden“.

Die Zahl der Todesopfer in Mariupol ist nicht bekannt, aber der Bürgermeister der Stadt hat berichtet, dass mehr als 20.000 Zivilisten getötet wurden.

Die letzten ukrainischen Soldaten, die die Stadt verteidigen, haben sich – zusammen mit angeblich Hunderten von Zivilisten – in den riesigen Stahlwerken aus der Sowjetzeit verschanzt, bestehend aus einer Reihe von labyrinthartiger Bunker und Tunnel.