COVID-19: Europa und Zentralasien sind das Epizentrum des neuen Anstiegs

Rund 22 Monate seit der Meldung der ersten Fälle von COVID-19 und fast ein Jahr seit der Zulassung der ersten Impfstoffe nehmen die gemeldeten Fälle und Todesfälle durch das Virus wieder zu, warnte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus am Donnerstag in Genf die Journalisten.

Inzwischen wurden mehr als 5 Millionen Todesfälle gemeldet. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht jedoch davon aus, dass die tatsächliche Zahl höher ist. Mehr als 50.000 Menschen verlieren jede Woche ihr Leben.

In den letzten sieben Tagen meldeten 56 Länder aus allen Regionen einen Anstieg der Todesfälle um mehr als 10 Prozent.

Tedros hob Berichte über das Fehlen von Betten auf der Intensivstation, fehlende Versorgung, überfordertes Gesundheitspersonal und Krankenhäuser hervor.

„Lassen Sie es mich ganz klar sagen: Das sollte nicht passieren“, sagte er. „Wir verfügen über alle Instrumente, um die Übertragung von COVID-19 zu verhindern und Leben zu retten, und wir fordern weiterhin alle Länder auf, diese Instrumente zu nutzen.“

Laut WHO ist jedes einzelne Land in Europa und Zentralasien einer realen Bedrohung eines Wiederauflebens von COVID-19 ausgesetzt oder kämpft bereits dagegen.

In einer an diesem Donnerstag veröffentlichten Erklärung sagte der WHO-Regionaldirektor für Europa, dass die derzeitige Übertragungsgeschwindigkeit in den 53 Ländern der Europäischen Region der WHO „von großer Besorgnis“ sei. Laut Dr. Hans Kluge nähern sich die Fälle wieder Rekordwerten, wobei die übertragbarere Delta-Variante dominiert.

In den letzten 4 Wochen hat der Kontinent einen Anstieg der Neuerkrankungen um mehr als 55 Prozent verzeichnet. Letzte Woche waren 59 Prozent aller Fälle weltweit und 48 Prozent der gemeldeten Todesfälle in Europa und Zentralasien.

„Wir sind wieder einmal im Epizentrum“, sagte Dr. Kluge und fügte hinzu, dass sich die Krankenhauseinweisungsraten aufgrund von COVID-19 innerhalb einer Woche mehr als verdoppelt haben.

In allen Altersgruppen gibt es steigende Tendenzen, aber 75 Prozent der tödlichen Fälle treten bei Menschen ab 65 Jahren auf.

Eine Schätzung sagt voraus, dass es in Europa und Zentralasien bis zum 1. Februar nächsten Jahres eine weitere halbe Million Tote geben könnte.