Sudan: Steigende Zahl der Todesopfer in einer „sich rapide entwickelnden Situation“

Open Source / Nach einem Bombenanschlag im Viertel Al-Tayif in Khartum, Sudan, steigt Rauch auf.
Open Source Nach einem Bombenanschlag im Viertel Al-Tayif in Khartum, Sudan, steigt Rauch auf.

Am Montag haben sich die Kämpfe im Sudan zwischen der Rapid Support Forces (RSF) und der Sudanese Armed Forces (SAF) verschärft. UN-Generalsekretär António Guterres hat die rivalisierenden militärischen Gruppierungen aufgefordert, die Zivilbevölkerung zu schützen und die internationalen Verpflichtungen des Landes einzuhalten.

Steigende Zahl der Todesopfer

Mehr als 180 Menschen seien nach ersten Schätzungen getötet und 1.800 verletzt worden, sagte der Sonderbeauftragte des Generalsekretärs für den Sudan, Volker Perthes, am frühen Montagnachmittag per Videoschaltung aus Khartum, der Hauptstadt der Republik Sudan.

„Es ist immer noch eine chaotische, schnelllebige Situation“, sagte der regionale Notfalldirektor für das östliche Mittelmeer der WHO, Dr. Richard Brennan. Die derzeitigen Schätzungen der Opferzahlen würden aktuell „wahrscheinlich unterschätzt werden“.

Der Sonderbeauftragte des Generalsekretärs für den Sudan stehe in ständigem Kontakt mit den Führern beider Seiten und versuche derzeit, eine tägliche dreistündige humanitäre Feuerpause zu erreichen. Obwohl sich die Parteien am Sonntag und am Montag auf eine solche Pause geeinigt hätten, seien die Kämpfe vor Ablauf der Waffenruhe wieder aufgenommen worden.

UN-Büros von WFP, UNICEF, UNDP und UNHCR seien „ins Kreuzfeuer geraten“ und in den letzten 48 Stunden von bewaffneten Männern in Darfur geplündert und zerstört worden, so Perthes. „Wir können nicht liefern, wenn unsere Mitarbeiter angegriffen werden, ihre Büros zerstört und geplündert werden und ihre Häuser in Flammen stehen“.

Der Sprecher der Vereinten Nationen, Stéphane Dujarric, sagte am Montagnachmittag, dass die Not im Sudan so groß sei wie nie zuvor. „Wir haben derzeit keinen Zugang in das Land oder aus dem Land heraus, da die Grenzen und der Flughafen geschlossen bleiben“, sagte Dujarric. Die Vereinten Nationen seien aufgrund der Kämpfe gezwungen, einen Großteil ihrer Operationen vorübergehend einzustellen.

Die Krise habe am Samstag mit bewaffneten Zusammenstößen zwischen Kräften der Sudanese Armed Forces (SAF), die dem Chef der Militärregierung loyal seien, und denen seines Stellvertreters, der die paramilitärische Rapid Support Forces (RSF) führe, begonnen. Die RSF sei eine unabhängige sudanesische Militäreinheit, die aus der Janjaweed-Miliz hervorgegangen sei, die früher in der sudanesischen Region Darfur aktiv gewesen sei. Sie sei an Gesprächen beteiligt, die den Übergang von der seit dem Militärputsch von 2021 bestehenden Militärregierung zu einer zivilen Regierung zum Ziel habe, erklärt das Büro der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA).