Angriff auf Krankenhaus in Gaza: UN-Generalsekretär Guterres ruft zu sofortigen humanitären Waffenstillstand auf

UN-Generalsekretär António Guterres hat sich über die Tötung von Hunderten von Zivilisten durch einen Angriff auf ein Krankenhaus in Gaza am Dienstag entsetzt gezeigt.

Er verurteile den Angriff aufs Schärfste und rufe zu einem sofortigen humanitären Waffenstillstand auf, so sein Statement. Krankenhäuser und das gesamte medizinische Personal seien durch das Völkerrecht geschützt.

Berichten zufolge mache das Gesundheitsministerium in der von der Hamas kontrollierten Enklave das israelische Militär für den Luftangriff auf das Krankenhaus al-Ahli in Gaza-Stadt verantwortlich und israelische Verteidigungskräfte gaben bekannt, dass nach ihren Geheimdienstinformationen Raketen, die von militanten islamischen Dschihadisten in Richtung Israel abgefeuert worden seien, dafür verantwortlich seien.

„Wir kennen noch nicht das ganze Ausmaß dieses Blutbads, aber klar ist, dass die Gewalt und das Töten sofort aufhören müssen“, sagte UN-Hochkommissar für Menschenrechte Volker Türk in einer Erklärung.

Berichten zufolge suchten vertriebene Zivilisten im Krankenhaus Schutz, nachdem Israel die Evakuierung in den Süden im Vorfeld eines erwarteten Bodenangriffs angeordnet hatte.

„Die Weltgesundheitsorganisation verurteilt den Angriff aufs Schärfste“, schrieb WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus.

Es müsse eine Rücknahme der Evakuierungsbefehle geben, so Tedros. „Der Evakuierungsbefehl konnte angesichts der aktuellen Unsicherheit, des kritischen Zustands vieler Patienten und des Mangels an Krankenwagen, Personal, Bettenkapazität des Gesundheitssystems und alternativen Unterkünften für die Vertriebenen nicht ausgeführt werden“, sagte er.

Hilfe an der Grenze

Am Rafah-Grenzübergang, dem einzigen Grenzübergang zwischen dem Gazastreifen und Ägypten, stauen sich derweil weiterhin die Lastwagen mit lebensrettenden Hilfsgütern, so die Weltgesundheitsorganisation in einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz gestern Abend. Laut WHO-Notfalldirektor in der Region sei die Situation „extrem frustrierend“.

„Wir verstehen, dass hier eine Menge unterschiedlicher Dynamiken im Spiel sind. Es gibt viele Schuldzuweisungen, und wir wissen auch, dass es viel Diplomatie gibt“, sagte er. „Hochrangige UN-Vertreter treffen heute Abend und morgen in Kairo ein, und ich hoffe, dass sie in der Lage sein werden, mit allen relevanten Parteien zu verhandeln, um die Eröffnung so bald wie möglich zu ermöglichen.“

Auf die Frage eines Journalisten, ob Hilfsgüter per Flugzeug in den Gazastreifen gebracht werden könnten, erklärte WHO-Notfalldirektor Dr. Ryan, dass die Menge an Hilfsgütern, die aus der Luft abgeworfen werden könnten, viel geringer seien als die, die auf dem Landweg geliefert werden könnten. Der Grenzübergang Rafah sei der einfachste, sicherste und effektivste Weg, um Hilfsgüter nach Gaza zu bringen, so die Weltgesundheitsorganisation.