Haiti: Vereinte Nationen begrüßen Vereidigung präsidialen Übergangsrats

© UNICEF/Herold Joseph

Stéphane Dujarric, Sprecher des UN-Generalsekretärs, hat gestern erklärt, dass die Vereinten Nationen die Vereidigung des präsidialen Übergangsrats in Haiti begrüßen.

Nach dem formellen Rücktritt von dem zwischenzeitlich amtierenden Premierminister Ariel Henry und der offiziellen Einsetzung des Übergangspräsidialrats sei am Donnerstag die Hoffnung auf politische Fortschritte inmitten der zahlreichen Krisen, die das von Banden verwüstete Haiti heimsuchen, gestiegen.

Ariel Henry erklärte sich im März zum Rücktritt bereit, nachdem schwer bewaffnete kriminelle Banden den Flughafen des Landes in ihre Gewalt brachten und seine Rückkehr verhinderten. Er wird durch den ehemaligen Finanzminister des Landes, Michel Patrick Boisvert, ersetzt, der das Amt des Ministerpräsidenten kommissarisch übernimmt.

Rascher Einsatz internationaler Polizeikräfte gefordert

UN-Generalsekretär Guterres bekräftigte seine Forderung nach einer raschen Entsendung der vom Sicherheitsrat im Oktober letzten Jahres genehmigten multinationalen Sicherheitsunterstützungstruppe nach Haiti, eine Nicht-UN-Einheit, um die haitianische Nationalpolizei zu unterstützen und nach den monatelangen Unruhen, die Millionen von Menschen in Not gebracht haben, Recht und Ordnung auf den Straßen wiederherzustellen, so sein Sprecher.

„Der Generalsekretär appelliert an alle Mitgliedstaaten, sicherzustellen, dass die multinationale Sicherheitsunterstützungstruppe die finanzielle und logistische Unterstützung erhält, die sie für ihren Erfolg benötigt“, so Dujarric.

Der stellvertretende Exekutivdirektor des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen (WFP), Carl Skau, schlug diese Woche vor Journalisten am UN-Hauptsitz in New York Alarm. „Die Hälfte der Bevölkerung – etwa fünf Millionen Menschen – ist akut ernährungsunsicher“, sagte er und fügte hinzu, dass sich über eine Million Menschen in Haiti in der IPC-Phase 4 oder in der Notfallstufe des Hungers befinden würden.

Er betonte, dass eine politische und sicherheitspolitische Reaktion auf die Krise mit einer robusten humanitären Reaktion einhergehen müsse.