Extremwetter: UN-Initiative für globale Frühwarnsysteme wird im Eiltempo umgesetzt

©WFP Ein Flugzeug des Humanitären Flugdienstes der Vereinten Nationen (UNHAS) fliegt über die vom Zyklon verwüstete Insel Nosy Varika in Madagaskar.
©WFP Ein Flugzeug des Humanitären Flugdienstes der Vereinten Nationen (UNHAS) fliegt über die vom Zyklon verwüstete Insel Nosy Varika in Madagaskar.

Die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) hat am Dienstag mitgeteilt, dass eine von UN-Generalsekretär António Guterres initiierte Initiative, alle Länder bis 2027 durch Frühwarnsysteme zu schützen, im Eiltempo umgesetzt wird.

Guterres rief ein Beratungsgremium aus hochrangigen Vertretern verschiedener UN-Organisationen ein, um größeren „politischen, technischen und finanziellen Einfluss“ für systematische Frühwarnungen für alle (Early Warnings for All) zu generieren. Bei der Diskussion am Dienstag seien Entwicklungsbanken, humanitäre Organisationen, Vertreter der Zivilgesellschaft sowie Versicherungs- und Informationstechnologieunternehmen anwesend gewesen, so die WMO

Zyklon Freddy, durch den diese Woche in Südostafrika viele hunderte Menschen ihr Leben verloren haben, der Unterbrechungen in kritischer Infrastruktur verursacht und damit einen gefährlichen Choleraausbruch ausgelöst hat, zeige einmal mehr, wie wichtig Frühwarnsysteme seien, so die Weltorganisation für Meterologie. Frühwarnsysteme seien bei Extremwetterereignissen für viele Menschen lebensrettend.

In den kommenden Monaten sei das verstärkte Koordinieren von Maßnahmen – zunächst in 30 besonders gefährdeten Ländern, darunter kleine Inselstaaten und am wenigsten entwickelte Länder – prioritär. „Menschen in Afrika, Südasien, Süd- und Mittelamerika sowie in kleinen Inselstaaten haben ein 15 Mal höheres Risiko, durch Klimakatastrophen zu sterben. Diese Todesfälle sind vermeidbar. Die Beweise sind eindeutig: Frühwarnsysteme sind eine der wirksamsten Maßnahmen zur Risikominderung und Klimaanpassung, um die Sterblichkeit bei Katastrophen und die wirtschaftlichen Verluste zu verringern“, sagte UN-Generalsekretär Guterres.

In den letzten 50 Jahren sei die Zahl der registrierten, klimawandelbedingten Katastrophen um das Fünffache gestiegen. Das Auftreten von Unwettern und die Auswirkungen des Klimawandels werde die Schwierigkeit, Unsicherheit und Komplexität der Notfallmaßnahmen weltweit erhöhen, erklärte die WMO. Die Hälfte aller Länder der Welt verfüge derzeit nicht über angemessene Frühwarnsysteme. Weniger als die Hälfte habe keinen Rechtsrahmen, in dem Warnsysteme mit Notfallplänen verbunden sind.

WMO-Generalsekretär Prof. Petteri Taalas mahnte mit Blick auf die beispiellosen Überschwemmungen in Mosambik, Malawi und Madagaskar durch den Zyklon Freddy, dass genaue Frühwarnungen und ein koordiniertes Katastrophenmanagement vor Ort verbessert werden müssten. Deshalb habe die Initiative Early Warnings for All für die WMO oberste Priorität.