28. November 2019 – Bei der UN Cinema Filmvorführung und Diskussion des Dokumentarfilms “The Poetess” von Stefanie Brockhaus und Andreas Wolff in der Volkshochschule Bonn am gestrigen Abend konnten rund 50 Gäste Einblick in das Leben der saudischen Dichterin Hissa Hilal erhalten, die ihre Teilnahme am Gedichtswettbewerb „Million’s Poet” aus Abu-Dhabi dafür nutze, sich auf der Bühne für Geschlechtergleicheit, freie Meinungsäußerung und einen friedlichen Islam auszusprechen.
Der Film, welcher auf Arabisch mit deutschen Untertiteln gezeigt wurde, porträtiert die saudische Dichterin „Remia“ Hissa Hilal, wie sie als erste Frau das Finale der Reality-TV-Show “Million’s Poet” aus Abu-Dhabi erreicht. „Hissa ist als selbtbewusste Beduinenfrau in den Wettbewerb hineingegangen. Das Vortragen gesellschaftskritischer Gedichte – in der Tradion der Nabati-Dichtung – war für das religiöse Lager des saudischen Publikums jedoch eine riesige Provokation„, sagte Andreas Wolff, einer der Regisseure des Films, in seiner Videobotschaft an das Bonner Publikum, welche im Anschluss des Films gezeigt wurde. Darin ging er auch auf die Entstehungshintergründe und Umsetzung des Films ein.
Thema des Abends war die Förderung von Geschlechtergleichheit, dem fünften Ziel für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goal 5). Die Veranstaltung fiel auch in die 16-tägige Kampagne gegen Gewalt gegen Frauen, die jedes Jahr vom 25. November bis 10. Dezember von UN Women organisiert wird.
In einem anschliessenden Gespräch mit Isabel Hofstaetter, Information Officer im Regionalen Informationszentrum der Vereinten Nationen (UNRIC), betonte Marta Rojas, Kommunikationschefin der SDG Action Campaign in Bonn, wie wir alle, überall auf der Welt, für die Ziele, die uns am Herzen liegen oder am Meisten betreffen, aktiv werden können. „Der Film zeigt wie eine scheinbar kleine lokale Handlung globalen Einfluss haben kann.“ Für das Verständnis anderer Lebensrealitäten und globaler Hausforderungen kann Kunst und Kultur sehr viel bewirken, um Emphatie zu kreieren und Menschen zu mobilisieren, auch aktiv zu werden..
“The Poetess” erhielt 2018 auf dem SWR-Doku-Festival die Norbert Daldrop Förderung für Kunst und Kultur. Die Aufmerksamkeit für die Themen Geschlechtergerechtigkeit, Extremismus und freie Meinungsäußerung spiegelte sich auch in dem Interesse des internationalen Publikums aller Altersklassen wieder.
Die Veranstaltung wurde vom Regionalen Informationszentrum der Vereinten Nationen (UNRIC) in Kooperation mit dem NRW-Landesverband der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen (DGVN/NRW e.V.) und der Volkshochschule Bonn organisiert.
