Afghanistan: Taliban verwehren Frauen am öffentlichen Leben teilzunehmen

Die in Afghanistan regierenden militant-islamistischen Taliban versuchen, Frauen zunehmend aus dem öffentlichen Leben zu drängen. Taliban-Führer institutionalisierten eine „groß angelegte und systematische“ Diskriminierung und Gewalt gegen Frauen und Mädchen, hieß es von einer Gruppe Menschenrechtsexperten in einer Mitteilung des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte (OHCHR).

Besonders besorgniserregend sei die anhaltende Verweigerung des Grundrechts auf Sekundar- und Hochschulbildung, heißt es im OHCHR-Bericht. Der Großteil der Mädchenschulen ab der siebten Klasse sei aktuell geschlossen, Studentinnen könnten nur private Universitäten besuchen. Haushalte ohne Männer seien besonders stark betroffen, warnen die UN-Experten: Angesichts der „verheerenden Konsequenzen der humanitären Krise im Land“ sei ihre Lage besonders erschwert.

Die Experten betonten zudem die bedrohliche Situation, in denen sich gesellschaftlich engagierte Frauen befänden. Zu ihnen zählten Aktivistinnen, Richterinnen, Menschenrechtlerinnen sowie Polizistinnen, Journalistinnen und ehemalige weibliche Beschäftigte von Regierungsbehörden. Sie seien in beträchtlichem Ausmaß Gewalt, Drohungen und Schikanen ausgesetzt.