Karabach: UN-Mission stellt keine Schäden an ziviler und kultureller Infrastruktur fest

Mehr als 100.000 Menschen sind aus der Region Karabach geflohen

Ein Team der UN hat bei einer Inspektionsreise in der inzwischen weitgehend verlassenen Region Karabach keine Anzeichen von Zerstörungen festgestellt.

Ein Sprecher sagte, in der Gebietshauptstadt Stepanakert habe man keine Schäden an öffentlicher ziviler Infrastruktur gesehen. Auch die landwirtschaftliche Infrastruktur sei unbeschädigt, ebenso wie kulturelle und religiöse Einrichtungen. Zudem habe man keine Hinweise auf Gewalt gegen Zivilisten erhalten. An der eintägigen Mission hatten sich Vertreter mehrerer UN-Organisationen beteiligt. Nach Angaben der aserbaidschanischen Regierung sollten sie vor allem den Bedarf an humanitärer Hilfe einschätzen.
Aserbaidschan hatte am 19. September eine Militäroffensive in Karabach begonnen. Die Kaukasusregion gehört völkerrechtlich zwar zu Aserbaidschan, wurde aber vor allem von Armeniern bewohnt und hatte sich 1991 für unabhängig erklärt. Nach der Kapitulation der pro-armenischen Kräfte erklärte die Regierung die Auflösung der selbsternannten Republik. Inzwischen sind fast alle der 120.000 Bewohner nach Armenien geflüchtet.