UN-Generalsekretär erneuert Appell zu globalem Waffenstillstand

UN-Generalsekretär António Guterres hat die „bewaffneten Akteure“ auf der ganzen Welt aufgefordert, ihre Waffen niederzulegen, um den Menschen in Konfliktgebieten eine bessere Chance zu ermöglichen, das durch COVID-19 verursachte Leid zu bekämpfen und sich auf das vorzubereiten, was vor ihnen liegt.

Der UN-Generalsekretär sagte bei seinem erneuten Appell, er sei ermutigt durch frühe „positive Signale“. Guterres hatte erstmals am 23. März dazu aufgerufen, weltweit die Waffen wegen COVID-19 niederzulegen. Die momentane Pandemie hatte er als die größte Prüfung bezeichnet, die die Welt seit der Gründung der Vereinten Nationen vor 75 Jahren durchlaufen müsse.

„In diesem kritischen Moment bekräftige ich meinen Appell an die bewaffneten Akteure in aller Welt, die Waffen ruhen zu lassen. Gemeinsam müssen wir daran arbeiten, friedlichere, widerstandsfähigere und wohlhabendere Gesellschaften aufzubauen“, so der Generalsekretär. Er fügte hinzu, dass die Einstellung der Kämpfe „dazu beitragen könnte, die Bedingungen für die Bereitstellung lebensrettender Hilfe zu schaffen.“

Der Generalsekretär sagte, dass COVID-19 die Gefahr zunehmender politischer Spannungen und Gewalt berge und dass die zur Bekämpfung des Virus erforderlichen Maßnahmen und Ressourcen auch die Gefahr beinhalteten, die Aufmerksamkeit von der Konfliktverhütung und der Vermittlung abzulenken.

„Die Schwere der Krise, mit der wir bei der COVID-19 Pandemie konfrontiert sind, macht die Tragik und Torheit des anhaltenden Leidens deutlich, das durch bewaffnete Konflikte verursacht wird“, betonte der Generalsekretär. Er betonte, dass sein erneuter Appell ein „Aufruf an die Konfliktparteien ist, die Geißel des Krieges zu beenden und das Virus zu bekämpfen, das unsere Welt verwüstet“, und dass 70 Staaten den Appell unterstützt und mindestens zehn Länder den Aufruf angenommen hätten.

Bis heute sind rund eine Million Menschen positiv auf COVID-19 getestet worden und fast 50.000 sind gestorben, so die Zahlen der Weltgesundheitsorganisation.

Der Generalsekretär sagte, dass die Einstellung der Kämpfe es den Menschen und Staaten ermöglichen werde, besser auf die Konfrontation mit COVID-19 vorbereitet zu sein und die Grundlage für einen dauerhafteren Frieden schaffen könnte.

„In dieser Zeit der Krise ist es wichtig und dringend, dass wir auf positiven Entwicklungen aufbauen, auch wenn die Schritte zögerlich und die Errungenschaften zerbrechlich sind“, heißt es in dem Aufruf, in dem er um „den guten Willen der alten Gegner“ bittet, um aus der Sackgasse herauszukommen.

Der Generalsekretär gab Einzelheiten zu einer Reihe von Staaten bekannt, in denen Schritte zur Beendigung der Kämpfe unternommen wurden, manchmal an Orten, an denen der Konflikt jahrelang angedauert hatte. Er ermutigte Länder, bewaffnete Akteure, die Zivilgesellschaft und andere, ihre Bemühungen um Waffenruhe und Friedensarbeit zu verstärken.

„Wir müssen alles tun, um den Frieden und die Einheit zu finden, die unsere Welt im Kampf gegen das COVID-19 so dringend braucht“, sagte der Generalsekretär.