UN-Generalsekretär Guterres eröffnet Münchner Sicherheitskonferenz am Freitag mit dringendem Aufruf zum Frieden

Quelle: MSC / Mueller / Münchner Sicherheitskonferenz 2022, München, 18.02.2022

UN-Generalsekretär António Guterres hat vor der morgen beginnenden Sicherheitskonferenz in München seine Forderung nach Frieden bekräftigt.

In einem Interview der Wochenzeitung ZEIT mahnte Guterres, die Welt sei „so tief gespalten wie nie zuvor.“

Guterres wird die vom 16.-18. Februar 2024 stattfindende Münchner Sicherheitskonferenz (MSC) morgen zusammen mit dem Vorsitzenden der MSC, Christoph Heusgen, eröffnen.

Mit Blick auf die Situation im Nahen Osten betonte Guterres, das UN-Flüchtlingshilfswerk für die Palästinenser (UNRWA) sei derzeit das „Rückgrat der humanitären Hilfe in Gaza“. „Ich wüsste nicht, welche Organisation für sie einspringen könnte – es sei denn, Israel wäre bereit, seine Verantwortung als Besatzungsmacht wahrzunehmen und die humanitäre Hilfe für die Menschen in Gaza selbst zu organisieren“, so Guterres.

Im Interview bekräftigte er, es gebe „null Toleranz im Hinblick auf jegliche Infiltration des UNRWA durch die Hamas“ – die Vereinten Nationen hätten die betreffenden Mitarbeiter nach den jüngsten Anschuldigungen sofort entlassen. Dennoch brauche es gesicherte Informationen „anstelle von Propaganda, die in die Luft geblasen wird, um die Vorstellung zu verbreiten, alle UNRWA-Mitarbeiter seien korrupt“, so der UN-Generalsekretär.

Die derzeitige humanitäre Krise in Gaza bezeichnete Guterres als beispiellos. „So viele Opfer, eine solche Zerstörung in so kurzer Zeit gab es noch nie. Noch nie wurden 156 unserer eigenen Mitarbeiter/-innen bei einer humanitären Operation getötet.“

Einen schnellen Ausweg für den Nahost-Konflikt sehe er nicht, erklärte der UN-Generalsekretär im ZEIT-Interview. Vielmehr fürchte er eine Verschlimmerung, insbesondere, wenn es zu einer israelischen Militäroffensive nach Rafah im Süden des Gazastreifens kommen sollte.