WMO-Experten warnen vor globalen Hitzerekorden durch El Niño

Höchstwerte bei der Erderwärmung zeigen die Auswirkungen des Klimawandels deutlicher als je zuvor. Zu diesem Ergebnis kommt der Jahresbericht der Weltwetterorganisation (WMO) und bestätigt damit einzelne Erkenntnisse der vergangenen Monate. Das sich anbahnende Wetterphänomen El Niño verheiße zudem nichts Gutes, sagte WMO-Generalsekretär Petteri Taalas dazu in Genf. El Niño zeichnet sich durch veränderte Strömungen in Meer und Atmosphäre sowie höhere Temperaturen an der Ozeanoberfläche im Pazifik aus.

Der Weltklimarat (IPCC) hatte vergangenen Monat aufgezeigt, dass das Ziel des Pariser Abkommens voraussichtlich für viele Jahre überschritten wird, ehe die globale Durchschnittstemperatur wieder sinkt – aber nur wenn die Länder deutlich schärfere Klimaschutzmaßnahmen umsetzen.

Die letzten acht Jahre waren die wärmsten

Die WMO bestätigte, dass 2022 das fünft- oder sechstwärmste Jahr seit der Industrialisierung war – mit plus 1,15 Grad über dem Durchschnitt der Jahre 1850 bis 1900. Die Messwerte liegen den Angaben zufolge so nah beieinander, dass eine genaue Unterscheidung unmöglich sei. 2015 bis 2022 waren die acht wärmsten Jahre.

Laut WMO-Bericht zählen zu den Rekorden 2022 der neue Tiefpunkt des antarktischen Meereises, der neue Höhepunkt bei der Treibhausgaskonzentration in der Atmosphäre, die größte Gletscherschmelze in Europa und der höchste Wärmegehalt der Ozeane. Die Werte beziehen sich demnach immer auf den Beginn der Messungen, die mehrere Jahrzehnte oder länger zurückliegen.