Guterres fordert nach iranischem Angriff im UN-Sicherheitsrat „Zurückhaltung“

Nach dem iranischen Angriff auf Israel hat UN-Generalsekretär António Guterres von allen Seiten „maximale Zurückhaltung“ gefordert. „Weder die Region noch die Welt können sich weiteren Krieg leisten“, sagte Guterres bei einer Sitzung des UN-Sicherheitsrates, bei der sich die UN-Botschafter Israels und Irans einen heftigen Schlagabtausch lieferten. Auch einen Tag nach dem Angriff ging die israelische Armee am Montag unterdessen weiter gegen die radikalislamische Hamas im Gazastreifen vor.

„Der Nahe Osten steht am Abgrund. Die Menschen in der Region sind mit der realen Gefahr eines verheerenden, umfassenden Konflikts konfrontiert“, sagte Guterres am Sonntag bei der Dringlichkeitssitzung des mächtigsten UN-Gremiums zur Lage im Nahen Osten. Es sei jetzt an der Zeit, den Konflikt „zu entschärfen und zu deeskalieren“.

Der Iran hatte in der Nacht zum Sonntag erstmals in der Geschichte der Islamischen Republik von seinem Staatsgebiet aus direkt Israel angegriffen. Nach israelischen Angaben wurden bei dem Angriff fast alle der 300 vom Iran abgefeuerten Drohnen und Raketen abgewehrt. Unklar blieb danach zunächst, ob und wie Israel reagieren wollte.

Israel hatte nach dem beispiellosen Angriff die Dringlichkeitssitzung in New York beantragt. In seiner Rede verurteilte Guterres erneut die iranischen Angriffe auf Israel und auch den Angriff auf das iranische Konsulatsgebäude in Damaskus. „Es ist an der Zeit, vom Abgrund zurückzutreten“, sagte er. „Es ist wichtig, jede Aktion zu vermeiden, die zu größeren militärischen Auseinandersetzungen an mehreren Fronten im Nahen Osten führen könnte.“