WFP: Humanitäre Hilfe erreicht erstmals seit Wochen Gaza-Stadt

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Das UN-Welternährungsprogramm (WFP) hat gestern mitgeteilt, dass Hilfe für 25.000 Menschen erstmals seit Wochen Gaza-Stadt erreicht hat.

„Das WFP hat am frühen Dienstag in einem ersten erfolgreichen Konvoi seit dem 20. Februar genug Lebensmittel für 25.000 Menschen nach Gaza-Stadt geliefert“, heißt es in einem Beitrag der UN-Organisation. „Da die Menschen im Norden des Gazastreifens am Rande einer Hungersnot stehen, brauchen wir täglich Lieferungen und wir brauchen Zugangspunkte direkt in den Norden“, so das WFP.

Humanitäre Helfer der Vereinten Nationen hatten am Dienstag die Ankündigung begrüßt, dass ein Hilfsschiff, Open Arms, Zypern mit 200 Tonnen Hilfsgütern in Richtung Gaza verlassen hatte.

Sie betonten jedoch, dass dies „kein Ersatz“ für die Hilfe auf dem Landweg für die Menschen im Gazastreifen sei, die am Rande einer Hungersnot stünden. „Wie wir alle wissen, wird jede Nahrungsmittel- und andere Soforthilfe, die in den Gazastreifen gelangt, dringend benötigt, das steht außer Frage“, sagte Jens Laerke, Sprecher des UN-Nothilfebüros (OCHA) vor Journalisten in Genf.

Die leitende UN-Koordinatorin für humanitäre Hilfe und Wiederaufbau in Gaza, Sigrid Kaag, begrüßte gemeinsam mit dem Leiter von UNOPS (Büro der Vereinten Nationen für Projektdienste), Jorge Moreira da Silva, die Eröffnung des neuen maritimen Koordinators für Gaza. Jedoch betonte auch Kaag, dass es „für die Bereitstellung von Hilfsgütern in großem Umfang keinen sinnvollen Ersatz für die vielen Landwege und Zugangsstellen von Israel nach Gaza gibt“.

„Auch die Landwege von Ägypten, insbesondere nach Rafah, und Jordanien sind für die humanitären Bemühungen insgesamt von wesentlicher Bedeutung. Der Seekorridor stellt jedoch eine dringend benötigte Ergänzung dar und ist Teil einer nachhaltigen humanitären Reaktion, die darauf abzielt, die Hilfe so effektiv wie möglich über alle möglichen Routen bereitzustellen“, so Kaag.