Die EU muss soziale Gerechtigkeit „in den Mittelpunkt“ stellen, um die Menschen aus der Armut zu befreien

Das Versäumnis der Europäischen Union, bis 2020 20 Millionen Menschen aus der Armut zu befreien, ist „eine Niederlage für die sozialen Rechte“, sagte ein unabhängiger UN-Menschenrechtsexperte am Freitag und forderte den Block auf, seinen gesamten sozioökonomischen Ansatz zu überdenken.

Olivier De Schutter, Sonderberichterstatter für extreme Armut und Menschenrechte, besuchte die EU-Institutionen um ihre Funktionsweise zu bewerten. Am Ende seines Besuchs warnte er die 27 Staaten, aus denen der EU-Block besteht, „nicht nachlässig zu werden.“

„Da die EU bis vor kurzem ein stetiges Wirtschafts- und Beschäftigungswachstum verzeichnet hat, ist die einzige Erklärung für dieses Versagen, dass die Vorteile nicht gleichmäßig verteilt wurden“, sagte er.

In ganz Europa leben rund 19,4 Millionen Kinder in Armut, während 20,4 Millionen Arbeitnehmer am Rande der Armut leben. Frauen sind unter den Armen überproportional vertreten. Darüber hinaus hat die COVID-19-Pandemie viele Europäer betroffen, die noch nie zuvor mit Armut konfrontiert waren.

„Ich habe mit Menschen gesprochen, die zum ersten Mal Hunger hatten, die obdachlos geworden sind, und die wegen Armut misshandelt und missbraucht werden“, sagte De Schutter. Er warnte dass die zweite Welle zu höherer Arbeitslosigkeit führen könnte, wenn mehr Unternehmen Insolvenz anmelden.