Sechs Frauenrechtlerinnen weiterhin in Afghanistan vermisst

Innerhalb der letzten Wochen wurden im Afghanistan sechs Personen entführt, insbesondere im Zusammenhang mit Frauenrechtsprotesten in der Hauptstadt Kabul. Das UN-Menschenrechtsbüro OHCHR ist sehr beunruhigt darüber, dass diese Personen weiterhin nicht aufgetaucht sind.

„Wir sind zutiefst besorgt um ihr Wohlergehen und ihre Sicherheit“, sagte Ravina Shamdasani, Sprecherin des OHCHR, bei einer Pressekonferenz in Genf.

Trotz der Ankündigung der De-facto-Behörden am Samstag, eine Untersuchung des Verschwindens dieser Personen vor zwei Wochen durchzuführen, „gibt es immer noch keine bestätigten Informationen über ihren Aufenthaltsort“, fügte sie hinzu.

Am frühen Abend des 19. Januar wurden Parwana Ibrahim Khil und ihr Schwager auf einer Reise in Kabul entführt. Später am selben Abend wurden Tamana Paryani und ihre drei Schwestern aus einem Haus in der Stadt entführt.

Am 16. Januar hatten sowohl Frau Khil als auch Frau Paryani an friedlichen Demonstrationen teilgenommen, bei denen die Achtung der Rechte von Frauen durch die Taliban gefordert wurde, die im vergangenen August wieder an die Macht gekommen waren. Seitdem gehen auch Berichte über Hausdurchsuchungen bei anderen Frauen ein, die an Protesten teilgenommen haben.