UNFPA alarmiert über akuten weltweiten Hebammenmangel

Laut einem neuen Bericht der Vereinten Nationen gibt es derzeit einen Mangel an 900.000 Hebammen. Durch COVID-19 wurde die Situation weiter verschärft, da viele Hebammen für andere Gesundheitsdienste eingesetzt werden.

Der Bericht über den Zustand der Hebammen im Jahr 2021 wurde am Mittwoch vom UN-Bevölkerungsfonds (UNFPA), der Weltgesundheitsorganisation der Vereinten Nationen (WHO) und dem Internationalen Hebammenverband veröffentlicht.

In dem Bericht wurden die Regierungen aufgefordert, ein Arbeitsumfeld für Hebammen zu schaffen, das frei von geschlechtsspezifischen Stigmatisierungen, Gewalt und Diskriminierung ist. Es wurden auch größere Investitionen in die Aus- und Weiterbildung von Hebammen und von Hebammen geleiteten Dienstleistungen sowie in die Führung und Leitung von Hebammen gefordert. Die Ernennung hochrangiger Hebammen zu Führungskräften auf Länderebene würde erheblich zum Kapazitätsaufbau beitragen.

Mit einer zunehmenden Anzahl an Hebammen verbessert sich die Gesundheit von Frauen und Neugeborenen insgesamt und dies kommt der gesamten Gesellschaft zugute. In der neuen Ausgabe des Berichts – der das dritte Jahr in Folge erscheint – wurde jedoch festgestellt, dass trotz Warnungen und der Vorlage eines Fahrplans zur Behebung des Defizits nur sehr langsame Fortschritte erzielt wurden. Die Situation wird sich voraussichtlich „nur geringfügig“ bis 2030 verbessern.