Ukraine: Russischer Angriff auf zivilen Markt ist „inakzeptables Ereignis“

OCHA/Dmytro Smolienko

Die UN-Koordinatorin für humanitäre Hilfe in der Ukraine, Denise Brown, hat die jüngsten russischen Angriffe Mittwoch scharf verurteilt. Bei Angriffen, unter anderem auf einen belebten Markt in der Stadt Kostiantynivka in der Region Donezk, sind Berichten zufolge Dutzende Zivilisten, darunter auch Kinder, getötet und verletzt worden.

Weitere russische Angriffe beschädigten Berichten zufolge Schulen und Häuser in der Region Saporischschja sowie die Hafen- und Getreideinfrastruktur in der Region Odessa.

„Ich bin erschüttert über die Nachricht von einer Reihe von Angriffen, die heute wieder einmal eine Spur des Todes und der Zerstörung in verschiedenen Teilen der Ukraine hinterlassen haben“ so Brown in einer Erklärung. „Dies ist ein wirklich trauriger Tag für die Ukraine. Dieses zutiefst tragische und inakzeptable Ereignis ist nur ein weiteres Beispiel für das Leid, das die russische Invasion der Zivilbevölkerung im ganzen Land zufügt.“

In der Erklärung wurde auch hervorgehoben, dass die wiederholten Angriffe auf ukrainische Häfen Landwirten die Lebensgrundlage entziehen und der Welt erschwingliche Nahrungsmittel vorenthalten würden, während Millionen von Menschen in den ärmsten Ländern Hunger leiden würden.

Mehr als 9.500 Tote

Der Angriff auf Kostjantyniwka ist einer der tödlichsten der letzten Monate, so das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte (OHCHR).

Seit dem Angriff Russlands gegen die Ukraine habe OHCHR zwischen dem 24. Februar 2022 bis zum 27. August 2023 26.717 zivile Opfer im Land verzeichnet, darunter 9.511 Tote und 17.206 Verletzte.

Diese Zahlen würden Tote und Verletzte sowohl in den von der Ukraine kontrollierten als auch in den von Russland besetzten Gebieten inkludieren, so OHCHR.

Das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte gehe davon aus, dass die tatsächlichen Zahlen „erheblich höher“ seien, da sich der Eingang von Informationen aus einigen Orten verzögere und viele Berichte noch nicht überprüfbar seien.

Völkerrecht respektieren

UN-Koordinatorin für humanitäre Hilfe in der Ukraine Brown betonte, dass Zivilisten und zivile Infrastrukturen nach dem humanitären Völkerrecht Schutz genießen.

„Einen Angriff absichtlich gegen Zivilisten oder zivile Objekte zu richten oder absichtlich einen Angriff zu starten, wenn man weiß, dass er der Zivilbevölkerung unverhältnismäßig großen Schaden zufügt, ist ein Kriegsverbrechen“, sagte sie.

„Das humanitäre Völkerrecht muss respektiert werden. Die Menschen in der Ukraine brauchen ein Ende dieser grausamen Verwüstung“, so Brown abschließend.