Eine Vision für ein modernisiertes „UN-2.0“-System: UN-Generalsekretär veröffentlicht Strategiepapier

UN-Generalsekretär Guterres hat gestern einen neuen Policy Brief, ein politisches Strategiepapier, zu „unserer gemeinsamen Agenda“ mit dem Titel „UN 2.0: Cutting-Edge Skills and Forward-Thinking Culture for UN System Impact“ veröffentlicht (zu Deutsch: UN 2.0: Zukunftsweisende Fähigkeiten und eine zukunftsorientierte Kultur für die Wirkung des UN-Systems).

Wir nähern uns der Halbzeit der Agenda 2030 und es sei offensichtlich, dass die Welt bei der Umsetzung der Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) vom Kurs abgekommen sei, so die offizielle Erklärung zur Veröffentlichung des Papiers. Um wieder auf Kurs zu kommen, müssten alle – auch das System der Vereinten Nationen – umdenken, sich neu orientieren und neue Kräfte sammeln.

„UN 2.0“ soll eine Vision für ein verjüngtes System der Vereinten Nationen darstellen, das besser gerüstet wäre, um die Mitgliedstaaten im 21. Jahrhundert zu unterstützen und den Fortschritt bei den SDGs zu beschleunigen. Unter „UN 2.0“ ginge es darum, wie sich die UN-Organisationen verändern können, um einen besseren Beitrag zu leisten, so die offizielle Erklärung des Generalsekretärs.

Im Mittelpunkt von UN 2.0 stünden der Kompetenzausbau fünf modernen Bereichen:

  • Aufbau moderner Datenkompetenz: es gehe darum, wie Daten aus immer mehr verschiedenen Quellen gesammelt, verarbeitet, verwaltet und genutzt würden, um bessere Erkenntnisse gewinnen und besser handeln zu können.
  • Förderung von Innovationsfähigkeit: es gehe darum, zu lernen, wie neue Ideen, die nachhaltige Vorteile für die Menschen und den Planeten mit sich bringen, schnell entwickelt, getestet und in großem Maßstab umgesetzt werden können.
  • Entwicklung von digitalem Fachwissen: Übergang zu digitalen Lösungen, die Konnektivität, Dienstleistungserbringung, Zusammenarbeit und Entscheidungsfindung verbessern.
  • Strategische Voraussicht: Anwendung strukturierter Methoden, um Wandel zu steuern
  • Förderung der Verhaltenswissenschaft: es gehe darum, Wissen darüber zu vertiefen, wie Menschen handeln und Entscheidungen treffen – um bessere Entscheidungen zu treffen, die mit und nicht gegen die Natur des Menschen arbeiten.

„UN 2.0 ermöglicht neue, wirkungsvolle Ansätze und Lösungen für den Fortschritt bei den SDGs, und das zu einem Zeitpunkt, an dem sie am dringendsten benötigt werden“, so Guterres.

Eine Momentaufnahme der laufenden Fortschritte und Lösungen des UN-Systems ist auf der neuen Plattform https://un-two-zero.network/ verfügbar. Auf der Website werden über 500 Initiativen von 160 UN-Länderteams vorgestellt, die das „Quintett des Wandels“ in ihrer Arbeit mit den Mitgliedstaaten zur Verwirklichung der SDG nutzen. Diese Initiativen würden das immense Potenzial des Fachwissens des 21. Jahrhunderts für die Bewältigung von Herausforderungen in den Bereichen Klima, Bildung, Landwirtschaft, Gleichstellung der Geschlechter und darüber hinaus verdeutlichen, so die offizielle Erklärung.

Die „UN 2.0“ Stratgie werde das gesamte UN-System einbeziehen. Jede UN-Organisation, jedes Team und jeder Kollege werde zu diesem organisatorischen Wandel in Bezug auf Lernen, Berufsprofile, Partnerschaften, Wissensaustausch, Technologie und Programmlösungen für die Mitgliedsstaaten beitragen. Während jede UN-Einheit die Transformation in ihrem eigenen Tempo vorantreibe, werde ein gemeinsames Beschleunigungsprogramm die Entwicklung von UN 2.0 ab 2024 im gesamten System der Vereinten Nationen fördern.

Das vollständige Strategiepapier:  https://www.un.org/en/common-agenda/policy-briefs